„Wenn ein Glied am Leib Christi leidet, leiden alle mit“ (1Kor 12,26)
Tausende Christen flüchteten aus der Millionenstadt Mossul. Zuvor gab es das Ultimatum: Entweder ihr werdet Muslime, oder ihr zahlt Schutzzölle. Sonst werdet ihr getötet.
Papst Franziskus hat am 20. Juli beim Angelusgebet über die Christenverfolgung im Irak durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“(IS) gesprochen. Seit den Anfängen des Christentums hätten Christen im Irak gelebt und dort wie in anderen Teilen des Orients einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft geleistet, sagte Franziskus vor Tausenden Menschen, die sich zum traditionellen Mittagsgebet mit dem Papst auf dem Petersplatz versammelt hatten. Heute, so Franziskus weiter, „werden unser Brüder und Schwestern verfolgt und weggejagt“.
„Sie müssen ihre Häuser verlassen, ohne die Möglichkeit zu haben, irgendetwas mitzunehmen. Ich versichere diesen Familien und Menschen meine Nähe und mein andauerndes Gebet. Liebe Brüder und Schwestern, die ihr verfolgt werdet: Ich weiß, wie viel ihr leidet. Ich weiß, dass ihr von allem beraubt seid. Ich bin mit euch im Glauben an den, der das Böse besiegt hat.“
Der Papst rief zum Gebet für die verfolgten Christen in Mossul und in anderen Orten des Nahen Ostens auf. Ebenso forderte er zum Gebet für den Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine auf.
„Der Gott des Friedens erwecke in allen einen wirklichen Wunsch nach Dialog und Versöhnung. Gewalt lässt sich nicht durch Gewalt besiegen. Gewalt lässt sich durch Frieden besiegen!“
Irakische Bischöfe hatten dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti, am Samstag im Vatikan über die Lage in ihrem Land berichtet. Nach ihren Angaben haben mittlerweile alle Christen Mossul verlassen. Die Stadt galt einst als christliche Hochburg im Irak.
Wohin sollen die Flüchtenden gehen? Sie haben nichts als ihre Kleider am Leib. Wer nimmt sie auf?
>>>Botschaft an irakische Christen: Ihr seid bei uns willkommen!