Gedanken zu den Lesungen des 14. Sonntags im Jahreskreis: 1. Lesung: Ez 1,28c-2,5; 2. Lesung: 2 Kor 12,7-10; Evangelium: Markus 6,1b-6
Liebe Schwestern und Brüder, woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria? Dies fragten sich die Leute seiner Heimatstadt Nazareth und nahmen Anstoß an ihm.
Dabei hatte er am Sabbat in der Synagoge zunächst eine Stelle aus dem Buch Jesaja vorgelesen:
„Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde, die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe“.
Danach sagte er: „Heute hat sich das Schriftwort erfüllt, das ihr eben gehört habt!“
Das war den Nazarenern offensichtlich zu viel. Sie hatten zwar gehört, welch große Dinge Jesus in Kafarnaum getan hatte, aber ihre Herzen waren so verstockt, dass er solche Zeichen hier nicht wirken konnte. Doch legte er einigen Kranken die Hände auf und heilte sie und wunderte sich über ihren Unglauben.
Die Erfahrung mit den harten Herzen der Zuhörer machten auch die Propheten des alten Bundes: In der ersten Lesung aus dem Buch Ezechiel hörten wir die Worte des HERRN:
„Ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern. Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht GOTT der HERR.“
Egal, ob sie darauf hören oder nicht – denn sie sind widerspenstig – müssen sie erkennen, dass unter ihnen ein Prophet war.
Wir als Getaufte und Gefirmte sind berufen, Zeugnis zu geben für Christus in Wort und Tat, sei es gelegen oder ungelegen. Wir können nur säen – alles Andere liegt in Gottes Hand. Wir benötigen dazu immer wieder die Fülle des Heiligen Geistes, die uns die Menschenfurcht nimmt.
Seien wir auch immer verbunden mit unseren Schwestern und Brüdern, die für ihr Glaubenszeugnis Bedrängnis, Verfolgung oder den Tod erleiden. – Gelobt sei Jesus Christus!