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Maria: „Was ER euch sagt, das tut!“
Gedanken zu den Lesungen des 2. Sonntags im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier in Heilig Kreuz 78048 Villingen-Schwenningen am 19.01.2025.
- Lesung: Jesaja 62,1-5; 2. Lesung: 1 Korinther 12,4-11; Evangelium: Johannes 2,1-11
Liebe Schwestern und Brüder, die heutige erste Lesung aus dem Buch Jesaja ist eine Liebeserklärung unseres himmlischen Vaters an Jerusalem. Wir dürfen diese Liebeserklärung auch auf uns selbst beziehen:
„Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des HERRN, zu einem königlichen Kopfschmuck in der Hand deines Gottes.
Ich habe Gefallen an dir und dein Land wird „Vermählte“ genannt. Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.“
Eine Hochzeit also. Über eine andere Hochzeit hören wir im heutigen Evangelium. Wir denken wohl zuerst an das große Zeichen, das Jesus durch die Wandlung von Wasser in Wein tat. Jesus war aber zunächst abweisend: „Was willst du von mir Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!“ Seine Mutter sagte dann das Entscheidende zu den Dienern: „Was ER euch sagt, das tut!“
Ja, auch für uns ist es entscheidend, auf SEIN Wort zu hören und es zu befolgen. An anderer Stelle sagt Jesus: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern, wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
Und in der Offenbarung des Johannes hören wir Jesus sagen: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Nämlich: Wer siegt, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben. Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein steht ein neuer Name geschrieben, den nur der kennt, der ihn empfängt.“
Was sagt Gottes Geist den Gemeinden? In der Lesung aus dem Korintherbrief hörten wir: Es gibt verschiedene Gnadengaben, verschiedene Dienste.
Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.
Jede und jeder diene mit der Gabe oder Fähigkeit, die sie oder er empfangen hat und lasse darin nicht nach.
Bitten wir täglich den Heiligen Geist um seine Führung in unserem Alltag!
Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
„Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!“
Gedanken zu den Lesungen des 21. Sonntags im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen. 1. Lesung: Jos 24,1-2a.15-17.18b; 2. Lesung: Eph 5,21-32; Evangelium: Joh 6,60-69.
Liebe Schwestern und Brüder, die Rede ist hart. Wer kann sie hören? – Woran nahmen Jesu Zuhörer Anstoß? Es war die vorhergehende sogenannte Brotrede unseres Herrn, die wir am vergangenen Sonntag hörten, nämlich:
„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brote isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich euch geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“
Das gab Streit unter den Zuhörern. Seine Jünger murrten: „Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?“
Rein menschlich ist diese Reaktion durchaus verständlich. Jesus fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Er verweist auf seine noch bevorstehende Himmelfahrt und auf das Kommen des Heiligen Geistes. „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts“. Jesus drückt damit aus, dass nicht sein irdischer, sondern sein himmlischer, sein geistiger Leib gemeint ist. Seine Rede war ein Vorgriff auf die Einsetzung der Heiligen Eucharistie beim letzten Abendmahl vor seinem Leiden.
Jesus nennt seine gesprochenen Worte Geist und Leben. Entweder treffen die Worte auf Glauben oder Unglauben.
Niemand kann zu mir kommen, sagte Jesus, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Darauf hin zogen sich viele Jünger zurück. Die Zwölf, an der Spitze mit Simon Petrus, blieben bei ihm: „Herr, wohin und zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“.
Auch von den Getauften und Gefirmten unserer Zeit ziehen sich viele zurück und nehmen nicht mehr am kirchlichen Leben teil. Welche Alternative haben sie denn?
Niemand außer Jesus Christus hat Worte des ewigen Lebens.
Wir können für alle, die gleichgültig geworden sind und sich entfernt haben, beten, und mit dem einen oder anderen ins Gespräch kommen. – Gelobt sei Jesus Christus. Amen.
Der Heilige Geist überwindet die Furcht
Von Joseph Ratzinger. Ein Priester, der einige Zeit in Afrika in einem Gebiet verbringen konnte, das noch kaum vom Christentum und von der europäischen Zivilisation berührt ist, hat mir erzählt, dass das Erschütternde und Bewegende dieser Erfahrung für ihn die lähmende Furcht gewesen ist, die das ganze Leben dieser Menschen beherrscht, die eigentliche Prägemarke des Heidentums, in dem der eine Gott nicht erschienen ist. Sie fürchten sich vor den Geistern der Toten, sie fürchten sich vor unbekannten Geistern, sie fürchten sich vor der Unberechenbarkeit der bekannten Geister. Das ganze Leben ist ein Kalkül der Furcht, des Auskommen-Könnens mit den unheimlichen Mächten, denen der Mensch fast waffenlos gegenübersteht.
Der Heilige Geist überwindet die Furcht. Eine Welt des Heiligen Geistes ist nicht geprägt durch unbekannte Geister und Mächte, sondern durch den Geist, der die Liebe und als Liebe die Allmacht ist. Deswegen ist Furchtlosigkeit das Zeichen für den Heiligen Geist, der uns in die Hände der allmächtigen Liebe gibt. Und deswegen kann auch der Glaube, wo er gesund ist, furchtlos sich den Mächten der Welt entgegensetzen, weil er sich von dem geführt und behütet weiß, der als der Stärkere den Starken gefesselt hat (vgl. Mk 3, 27).
Wo der Glaube schwindet, wächst die Angst. Und es ist nicht so, wie es hingestellt wird, als ob in einer Welt, die den Glauben endgültig beiseite wischt, dann endlich die reine Vernunft und die reine Furchtlosigkeit aufstünden. Wo der Glaube verschwindet, muss der Mensch wieder beginnen, sich vor den unbekannten Mächten des Schicksals, der Zukunft, der Natur zu fürchten, die er nicht bannen kann, sondern nur der, der das All geschaffen hat und es in seinen Händen trägt.
So wollen wir an diesem Pfingsttag bitten, dass der Heilige Geist zu uns komme und das Angesicht der Erde erneuere.
Aus: Joseph Ratzinger, Predigten. Homilien – Ansprachen –Meditationen (= Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften 14), Freiburg 2019, 575-580.
Deutsche Bischöfe in Rom – begleitendes Gebet
Bischof Hanke (Eichstätt) bittet darum, den Ad Limina Besuch der deutschen Bischöfe in Rom ab 14.11.2022 mit einer Novene zu begleiten:
Vorbereitendes Gebet
Komm, Heiliger Geist, Vater der Armen, Spender der Gnaden, Licht der Herzen, bester Tröster, lieber Gast der Seele, du sanfte Ruhe!
Innig beten wir zu dir: Reinige, erfrische und heilige die Bischöfe – und die sie anhören, insbesondere unseren Papst Franziskus. Verleihe jedem einzelnen von ihnen deine Gnade, den Willen zu einem Leben in Frömmigkeit und einem Fortschreiten in der Tugend – und schenke ihnen zuletzt ein heiliges Sterben und die ewige Freude des Himmels. Voll Vertrauen bitten wir dich: Schenke denen, die sich in Rom zum Wohl deiner heiligen Kirche in Deutschland versammeln, dein volles Licht und entzünde sie mit deiner Liebe.
Gott Heiliger Geist, den wir so oft betrübt und zurückgewiesen haben, offenbare den Hirten der Kirche und uns allen deine Persönlichkeit, deine Gegenwart, deine Macht. Schenke die Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht Gottes. Gieße deine Liebe aus in die Herzen der Bischöfe. Gib ihnen einen Strahl deines heiligen Lichtes, einen Funken deines heiligen Feuers. Lasse sie ganz in göttlicher Liebe versinken, damit in ihnen und uns allen das Zerstörerische der Sünde ausgelöscht wird. Schmücke uns mit deinen 12 Früchten, lasse uns in dir leben und sterben und ewig glücklich werden. Amen.
Bitte um die sieben Gaben des Heiligen Geistes:
Die 12 Früchte des Geistes sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit.
Komm, o Geist der Weisheit!
Unterrichte das Herz der Bischöfe, damit sie lernen, die himmlischen Güter zu schätzen und zu lieben und sie allen irdischen Gütern vorzuziehen. Hilf ihnen, immer bereit zu sein, eher alle Ehren, Reichtümer und Freuden dieser Welt hinzugeben, als deine Gnade und das ewige Heil zu verlieren.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist des Verstandes!
Erleuchte die Seelen der Bischöfe und aller Gläubigen, damit sie die Geheimnisse des Heils und deine Offenbarungen recht erfassen und mit gläubigem Herzen annehmen. Würdige sie, dereinst in deinem Lichte Gott zu schauen. Lasse sie im Himmel dich mit dem Vater und dem Sohn, von denen du ausgehst, vollkommen erkennen.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist des Rates!
Stehe deiner Kirche bei in allen Nöten, Anliegen und Zweifeln. Lass ihre Hirten das Richtige erkennen und wählen. Schenke ihnen die Gnade, deinen Eingebungen treu zu folgen, die Gebote genau zu beobachten und das ewige Leben zu erben.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Stärke!
Gib den Herzen der Bischöfe Kraft und Standhaftigkeit. Stärke sie in aller Verzagtheit und Not. Verleihe ihnen Kraft wider den Nachstellungen des bösen Feindes, damit sie keiner Versuchung unterliegen. Lasse nicht zu, dass auch nur einer von ihnen von dir, o Gott, getrennt werde.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Wissenschaft!
Lass die Hirten deiner Kirche klar erkennen, wie sie dir am besten dienen, deinen Ruhm und deine Ehre fördern und ihr eigenes Heil ebenso finden können wie das Heil der ihnen anvertrauten Gläubigen. Leite sie in ihrer Wissbegierde, damit sie nichts zu wissen und zu kennen wünschen, das der Kirche schädlich oder unnütz ist.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Frömmigkeit!
Schenke den Herzen der Bischöfe und aller Christen wahres Glück in Gott und heilige Liebe zum Herrn. Entzünde in ihnen Eifer für die Ehre des Allerhöchsten und lasse sie ganz deinem heiligen Dienst geweiht sein. Möge das Leben der Bischöfe durch deine Gnade ein wahres Zeugnis und ein immerwährendes Lob- und Dankgebet vor dem Herrn werden.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Gottesfurcht!
Durchdringe ihr ganzes Wesen mit heiliger Furcht, damit die Bischöfe allezeit Gott selbst vor Augen habe und sorgfältig alles meiden was unserem Herrn und Gott missfallen könnte.
Heiliger Geist, süßer Gast der Seele, bleibe bei uns und mache, dass wir immer bei dir bleiben!
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Spät, aber nicht zu spät…
Zu spät hab‘ ich dich liebgewonnen, Schönheit so alt, Schönheit so neu, viel zu spät.
Du warst in mir, doch ich war außer mir.
Dort suchte ich dich, ich stürzte mich auf das Schöne, das du erschaffen hast.
Du warst mit mir, doch ich nicht mit dir.
Fern von dir hielt mich, was es nicht gäbe, wär’s nicht in dir.
Du hast gerufen, geschrien, hast meine Taubheit durchbrochen.
Du bist erglänzt, bist erstrahlt, hast meine Blindheit vertrieben.
Du hast mich mit Duft umgeben – ich hab‘ ihn eingeatmet und seufze dir zu.
Ich habe gekostet und hungre und dürste nach dir.
Du hast mich berührt, und brennend ersehn ich deinen Frieden.
Aurelius Augustinus, Bekenntnisse 10, 27, 38