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Archiv der Kategorie: Neu-Evangelisierung
Zeugnis geben in der Einheit des Heiligen Geistes
Wie zeigt sich ein neues Pfingsten, wie kann sich eine neue Begeisterung für den lebendigen Glauben an Jesus Christus, der sagt „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, ausbreiten? Es gibt einige sichtbare Ansätze, wie den letzten Weltjugendtag in Madrid. Da ist der unermüdliche Einsatz des Nachfolgers des Apostels Petrus, Papst Benedikt XVI. zu erwähnen, wenn gleich sein Amt als „Servus Servorum Dei“ (Diener der Diener Gottes) nicht von allen Christen voll anerkannt wird. Da sind die vielen Einzelchristen aus Frei- oder Hauskirchen, die für ihr Christus-Zeugnis ihr Leben riskieren, besonders in islamisch oder totalitär geprägten Staaten ohne Religionsfreiheit.
Der Vatikan plant eine Neu-Evangelisierung* Europas – in Deutschland ist ein sogenannter Dialogprozeß angestoßen worden….
Was ist wichtig? Wie kann die Freude am Glauben neu belebt werden, sodass es den einzelnen Christen drängt, den Glauben in seiner Umgebung zu bezeugen? Es gibt dazu überall Gelegenheit, ob am Arbeitsplatz, bei einer Bahnfahrt, als Patient im Krankenhaus, wo auch immer. Wichtig ist dabei die Einheit unter den Glaubensrichtungen, den Konfessionen. Das Thema sollte die persönliche Beziehung zu Jesus Christus, sein, nicht welche Konfession besser ist, nicht Meinungsverschiedenheiten zu Kirchenstrukturen und zum Papstamt. – Auch Ereignisse der Kirchengeschichte, wie zum Beispiel die Kreuzzüge im Mittelalter, sind oft Stolpersteine für Mitmenschen, die sich von Glauben und Kirche entfernt haben. Wichtig ist bei vorgebrachter Kritik der Hinweis, dass sich niemand, der Gewalt anwendet, auf Jesus Christus berufen kann. Jeder Mensch, der (zu Recht) Anstoß an der Gewaltanwendung nimmt, sollte deswegen sein eigenes Seelenheil nicht durch Unglauben aufs Spiel setzen, sondern bedenken, dass beim jüngsten Gericht nur zählt, was der Einzelne Gutes getan oder unterlassen hat. Der Hinweis auf das Versagen anderer gilt nicht als Entschuldigung. Das Heil liegt einzig darin, auf Jesus zu schauen und das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe zu beachten. – HJE
*Das Beten für die Neu-Evangelisierung in unserem Land ist eine riesige Aufgabe. Evangelisierung geht nicht mit Machertum. Das Resultat von Aktivitäten ohne Gebet ist bekannt. Es sind endlose Konferenzen, Sitzungen und wertlose Papiere. Wann rufen die Bischöfe zu einem landesweiten Gebet und zur eucharistischen Anbetung für das große Vorhaben auf? Der Text eines Kurienkardinals fasst das Anliegen zusammen:
„Heiliger Bonifatius, heiliger Petrus Canisius, all ihr Heiligen und Seligen unseres Landes! Nach allem Kampf und Leid dieser Erdenzeit seid ihr in seliger Vollendung in Gottes Herrlichkeit. Mit euch vollendet ist dort auch eure Liebe zu Deutschland, eurer irdischen Heimat: die Liebe hört nimmer auf!
So kommen wir voll Vertrauen zu euch, um euch die Not unseres Vaterlandes vorzutragen. War Deutschland einst ein Hort des Glaubens und der Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche, so leben heute Millionen in unserem Lande ohne Wissen um das Woher und Wohin ihres Lebens, ohne Hoffnung und wahre Freude. Erbetet ihr nun von Gott die Gnade, dass die vielen, die Gefahr laufen, verloren zu gehen, dies erkennen und Jesus Christus den einzigen Retter der Menschen und der Welt.
Bittet vor allem für die Bischöfe, Priester und Ordensleute Deutschlands, für alle, denen die Weitergabe des Glaubens aufgetragen ist. Möge der Heilige Geist sie mit Licht und Kraft erfüllen, dass sie nach eurem Beispiel Zeugnis geben für Christus und Wegweiser werden für die vielen, die nach Sinn und Ziel ihres Lebens suchen.
Erbittet für alle getauften und gefirmten Christen die Gnade, Licht auf dem Leuchter und Salz der Erde zu sein für alle die ihnen begegnen. Betet ihr lieben Heiligen, bete vor allem Du Maria, Mutter unseres Erlösers, gemeinsam mit uns, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: „Vater unser…“
Ein neues Pfingsten? Der Vatikan plant Großstadt-Missionen
Seit längerer Zeit wird Europa als das ehemals christliche Abendland bezeichnet. Der christliche Bevölkerungsanteil sinkt kontinuierlich, der muslimische Anteil steigt. Der Moscheenbau nimmt zu; dagegen werden Kirchengebäude stillgelegt oder umgewidmet. Es gibt die Islamophobie, die (feindliche) Ablehnung des Islam, oder die Angst vor einer Islamisierung Deutschlands und Europa. Die Angst wird überwiegend durch die permanente islamistischeTerrorgefahr, sowie durch die missionarischen Aktivitäten der Salafisten genährt. Die Salafisten treten offen für die Einführung des islamischen Rechts, der Scharia ein und erreichen mit ihrem selbstbewußten Auftreten gerade junge, suchende Menschen. – Aber, wo bleibt das Selbstbewußtsein der Christen? Sollen wir nicht ein schwaches Christentum, das sich von der Mission zurückgezogen hat, mehr fürchten, als einen starken Islam?
Nun, es scheint sich etwas in Richtung „Neues Pfingsten“ zu bewegen: In 2010 wurde der Päpstliche Rat für die Neu-Evangelisierung ins Leben gerufen. Dieser hatte vor kurzem die Leiter wichtiger Bistümer aus Europa zusammengerufen: Es kam auch gleich etwas Konkretes aus den Beratungen heraus: „Missione metropoli“, eine Großstadt-Mission. Diese ist zweigleisig geplant: Auf der einen Seite sollen die Bistümer ihr Engagement in Schulen und in der Ausbildung verstärken. „Außerdem soll es in der Fastenzeit 2012 in elf großen europäischen Städten gleichzeitig untereinander abgestimmte Aktivitäten geben.“ (nach Radio Vatikan vom 12.07.2011).
Pfingsten heute – zurück zu den Wurzeln des Evangeliums!
Pfingsten muß sich hier und heute wiederholen. Es genügt nicht, in schöner Regelmäßigkeit in der Pfingstliturgie Heilig-Geist-Lieder wie „Komm‘ Schöpfer Geist, kehr‘ bei uns ein“ zu singen. Am Pfingsttag vor 2000 Jahren ist etwas Unerhörtes geschehen. Der heilige Geist machte die verängstigten Jünger Jesu lebendig und befähigte sie zu mutigem Bekenntnis. Sich zu Jesus bekennen – ohne große intellektuelle Diskussionen – ist auch heute ein Anliegen des heiligen Geistes. Der von der Deutschen Bischofskonferenz initiierte innerkirchliche „Dialog“ wäre zielführend, wenn letzlich dabei die Rückbesinnung auf den einfachen, schlichten Glauben herauskäme, auf das tägliche Gebet, das Urvertrauen zum dreifaltigen Gott.
Johannes Seibel schreibt am 9.7.2011 in der Tagespost: “Wenn ausgewählte Katholiken in Deutschland an diesem Wochenende in Mannheim miteinander und mit der Bischofskonferenz ins Gespräch kommen, treffen nicht allein Gläubige, sondern großenteils auch theologisch, soziologisch, kommunikationstheoretisch und politisch mit den modernsten Entwicklungen und neuesten wissenschaftlichen Studien vertraute Glaubensprofis aufeinander. Das kann helfen, die Lage der Kirche besser zu verstehen und ihre institutionelle Arbeit zu verbessern. Das kann aber auch schaden, weil der eigentliche christliche Glaubensvollzug, das „naive Glauben“ – wie es etwa der „Spiegel“-Journalist Matthias Matussek in seinem Bestseller „Das katholische Abenteuer“ beschwört – verdeckt wird. Der Glaubensakt an sich gerät aus dem Blick und wird durch das distanziertere Nachdenken über den Glauben ersetzt…“.
Kürzlich las ich den Kommentar eines dieser Glaubensprofis (Chefredakteur einer katholischen Bistumszeitung) über die Aussagen des Matthias Matussek in dessen oben genannten Bestseller. Statt sich über das Bekenntnis dieses Laien-Publizisten zu freuen, sprach er von „flotten, nicht hilfreichen Sprüchen“ – schade! Der Grund für diesen falschen Kritik-Ansatz: Glaubensprofis gehen oft zu akademisch an Fragen des Glaubens und der kirchlichen Erneuerung heran. Sie sind auch beeinflußt von Zeitgeist-Strömungen und, in der aktuellen Situation, von der Meinung der 300 (angeblichen) Theologieprofessoren, die sich nicht unbedingt dem kirchlichen Lehramt – das Papst und Bischöfe ausüben – unterordnen wollen.
Voraussetzung für die auch seitens des Vatikans angestrebte „Neu-Evangelisierung Europas“ ist die Bereitschaft zur eigenen radikalen Umkehr aller zu den Wurzeln des Evangeliums, also zur Nachfolge Jesu und zum Gebet. Eine weitere Voraussetzung ist das gemeinsame Handeln aller christlichen Denominationen: Katholiken, Protestanten und Freikirchler. Immerhin haben – gemäß Bericht von IdeaSpektrum vom 06. Juli 2011 – erstmals der Vatikan, der Weltkirchenrat (Genf) und die Weltweite Evangelische Allianz gemeinsam ein Dokument zum Thema „Mission“ verabschiedet. – HJE