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Sorgt euch nicht um euer Leben, sondern suchet zuerst das Reich Gottes!
Gedanken zu den Lesungen des 17. Sonntags im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier am 28.07.2024 in der Heilig-Kreuz-Pfarrei, 78048 Villingen-Schwenningen.
- Lesung: 2 Kön 4,42-44; 2. Lesung: Eph 4,1-6; Evangelium: Johannes 6,1-15
Liebe Schwestern und Brüder, der Prophet Elischa sagte im Auftrag Gottes: Gib den Leuten zu essen. Und von 20 kleinen Gerstenbroten wurden Hundert satt und ließen noch etwas übrig.
Im heutigen Evangelium sagt Jesus zu den Jüngern: „Lass die Leute sich setzen“. Die Rede ist von 5000 Männern. Und alle wurden von fünf Broten und zwei Fischen satt.
Ja, Gott ist der Geber des Lebens. Ihm sind alle Dinge möglich. Er ließ in der Wüste Wasser aus dem Felsen schlagen und Manna vom Himmel regnen.
Seine Jünger benötigen keine Vorräte. Er sandte die 72 Jünger ohne Vorratstaschen aus.
Sorgt euch nicht um euer Leben, und darum, dass ihr zu essen habt. Euer himmlischer Vater weiß ja, was ihr zum Leben braucht. Sucht vielmehr zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch dazu gegeben werden.
Ja, wir leben aus Gottes Hand. Aus Seinem Wort und aus Seinem Sakrament. Lassen wir doch immer wieder unsere Sorgen los und vertrauen auf Seine Vorsehung!
In der heutigen Lesung an die Epheser ermahnt uns der Heilige Paulus in seiner Gefangenschaft, einander in Liebe zu ertragen und die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens.
Denn wir sind ein Leib und ein Geist durch die eine Taufe.
Wir leben in dem einen Gott und Vater aller, der uns liebt und von allen Seiten umgibt. Gelobt sei Jesus Christus! – HJE
“Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein”
Einleitung der Wort-Gottes-Feier am 07.05.23:
Liebe Schwestern und Brüder, als Kinder Gottes sind wir unterwegs zum ewigen Ziel, nämlich zu unserem himmlischen Vater. Oft hören wir: „Es gibt viele Wege zu Gott“ und manche Menschen suchen ihr Glück in mancherlei Heilslehren. Aber Jesus fordert uns auf: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Niemand kommt zum Vater, außer durch mich!
Eine Kurzbetrachtung zu den Lesungen des 5. Sonntags der Osterzeit. 1. Lesung: Apg 6,1-7; 2. Lesung 1 Petrus 2,4-9; Evangelium: Joh 14,1-12.
„Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist“, ruft uns der Apostel Petrus in der heutigen zweiten Lesung zu.
Auch heute ist dieser auserwählte Stein, dieser Eckstein, Stein des Anstoßes. Viele ehemalige Muslime finden Jesus und müssen viel für seinen Namen leiden, bis hin zum gewaltsamen Tod. Auch bei uns in Westeuropa stößt das klare Bekenntnis zu Christus und seinem Kreuz oft auf Widerspruch.
Euer Herz lasse sich nicht verwirren, sagt Jesus im heutigen Evangelium. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Seine Jünger waren verwirrt und verängstigt, weil er zum Vater gehen wollte.
Obwohl Jesus an anderer Stelle zu uns sagt: „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende“, sind viele unserer Schwestern und Brüder verunsichert. Auch gerade wegen einiger Vorkommnisse in der Kirche, wie zum Beispiel Missbrauch.
In dieser Verunsicherung ruft uns Jesus zu: Lasst euch nicht von dem Weg abbringen, auf dem ihr geht. Ich selbst bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn ihr treu bleibt und an den Geboten des Vaters festhaltet, werdet ihr das ewige Ziel erreichen.
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich und der Vater sind eins.
Der Glaube an unseren HERRN Jesus Christus ist also das A und O, das Alpha und das Omega.
Bleiben wird täglich mit ihm verbunden! Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
Selig, die ein reines Herz haben, sie werden Gott schauen
Eine Schriftbetrachtung zu den Lesungen am 22. Sonntag im Jahreskreis.
- Lesung: Deuteronomium (5. Buch Mose), 4,1-2.6-8; 2. Lesung: Jakobusbrief 1,7-18.21b-22.27; 3. Lesung (Evangelium): Markus 7,1-8.14-15.21-23
In der zweiten Lesung heißt es: „Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt ist und die Macht hat, euch zu retten“
Dieses Wort ist Gottes Wort, das Wort der Wahrheit. Gott selbst hat Wohnung in der Tiefe unseres Herzens genommen.
Im Johannes-Evangelium sagt Jesus: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“
Gehen wir zum Text des heutigen Markus-Evangeliums: Jesus wirft den Schriftgelehrten und Pharisäern Heuchelei vor: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen; es hält zwar äußere Vorschriften ein, aber sein Herz ist weit weg von mir.“
Das Herz des Menschen hat sich also besonders an das höchste Gebot der Gottes- und Nächstenliebe zu halten.
Eine nur äußere Gesetzesbeobachtung genügt nicht.
Zunächst sagt Jesus in seiner weiteren Belehrung, dass die bösen Taten aus dem bösen Herzen kommen. Daher muss die erste Sorge eines Menschen das reine Herz sein.
In der sechsten Seligpreisung heißt es: „Selig, die ein reines Herz haben, sie werden Gott schauen“. Das reine Herz macht uns bereit für die unmittelbare Begegnung und für die dauernde Gemeinschaft mit Gott.
Wenn Jesus aufzählt, welche Bosheiten aus dem Herzen hervorgehen können, dann zeigt er beispielhaft, wovon das Herz frei sein muss.
Die angeführten Bosheiten (Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch) decken sich weithin mit dem, was durch die Zehn Gebote verboten ist.
Die genannte Lästerung ist das Gegenteil von Lob und Anbetung Gottes.
Im Hochmut meint der Mensch, dass er Gott nicht braucht, dass er selber alles machen und regeln kann.
Unvernünftig ist derjenige, der Gott nicht als Gott ernst nehmen will. Er ist dann auch nicht bereit, das Gebot Gottes über alles Menschenwort zu stellen.
Von all dem muss unser Herz frei werden. Dann erfahren wir Seine Gegenwart in uns.
Dann kann uns nichts, was von außen kommt, unrein machen. Wenn wir dann in der Versuchung auf IHN schauen, sündigen wir nicht und bleiben in Seiner Liebe. Amen.
Mein ganzes Glück bist du allein
Ein Lied Davids. Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein. An den Heiligen, die im Land sind, an den Herrlichen habe ich all mein Gefallen: Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott nacheilen. Ich will ihre Trankopfer von Blut nicht spenden, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen. Der HERR ist mein Erbanteil, er reicht mir den Becher, du bist es, der mein Los hält. Die Messschnur fiel mir auf liebliches Land. Ja, mein Erbe gefällt mir. Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt, auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt. Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit. Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen. Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. (Psalm 16, Einheitsübersetzung)
Liebe: Gleiche Wellenlänge, auf der wir Gott begegnen
Gebet ist Begegnung mit Gott. – In der heutigen oft so hektischen Zeit können viele Menschen nicht mehr beten und leiden darunter. Andere haben den Sinn für Gott und das Gebet völlig verloren. Wieder andere Mitmenschen sagen, dass das Gebet ihnen nicht geholfen habe oder dass es ihnen auch ohne Gebet gut geht. Manche sind überlastet im Beruf, sodass sie abends ihre Ruhe haben wollen.
In dieser Situation ist es gut, ein lebendiges Beispiel vor Augen zu haben. Ein solches ist die heilige Therese von Lisieux, die auch bei der Arbeit und in der Freizeit eine liebende Beziehung zu Gott pflegte. Einmal sagte sie: „Es gibt wohl keine drei Minuten, in denen ich nicht an Gott dachte.“ Zur Erklärung fügte sie hinzu: „Es ist doch ganz natürlich, dass man an den denkt, den man liebt.“
Sie gibt uns auch praktische Ratschläge für ein gutes Gebet: Wenn uns das Beten schwerfällt oder wir es als Pflicht empfinden, können wir ein Liebesgespräch mit Gott daraus machen. Die Liebe ist die gleiche Wellenlänge, auf der wir Gott begegnen können. Zu einem guten Gebet gehört auch die Demut, die das Vertrauen ganz auf Gott setzt und alles von Ihm erwartet, wie geliebte Kinder alles von ihren Eltern erhoffen. Da Christus der gekreuzigte Herr ist, gehören auch Selbstüberwindung und Opfer zu einem wirksamen Gebet. Das könnte bedeuten: Am Morgen früher aufstehen, den Weg zur Kirche nicht scheuen, abends statt einer Quiz-Sendung den Rosenkranz beten oder ein geistliches Buch lesen. Auch für Zerstreuungen gibt uns Therese aus ihrer Erfahrung einen klugen Tipp: Gleich für jene beten, die meinen Geist beschäftigen. So gereichen unsere Zerstreuungen ihnen zum Segen.
Die heilige Therese kürzte auch ihr Gebet nicht ab, wenn sie keine schönen Gefühle dabei verspürte oder meinte, dass der Herr meilenweit von ihr entfernt sei. Dabei dachte sie an das Evangelium, als Jesus im Boot der Jünger geschlafen hat. Aus Liebe zu ihm ließ sie ihn schlafen und vernarrte in der Trockenheit des Betens. In solchen Fällen riet sie einer Mitschwester, langsam ein „Vater unser“ zu beten oder den Engel des Herrn.
Das beste Vorbild im Gebet ist Jesus Christus selbst. Er betete für Hungernde und Kranke, er pries Gott als den Herrn des Himmels und der Erde, er stand frühmorgens auf, um in der Einsamkeit zu beten oder bestieg einen Berg, um mit dem Vater allein zu sein. Am Ölberg rang er sich im Gebet durch, den Willen des Vaters anzunehmen und beendete sein Leben mit Gebeten am Kreuz. Noch mehr: Sein Gebet reichte hinein in die heiligste Dreifaltigkeit, wo ein ewiger Austausch zwischen Gott Vater, Gott Sohn und Gott, dem Heiligen Geist, stattfindet. Wenn wir Ebenbilder Gottes sind, sind auch wir zum Dialog mit Gott geschaffen. Das Gebet gehört zum Wesen des Menschseins und vollendet es. – Autor: Monsignore Anton Schmid, Leiter des Theresienwerkes und des Gebetsapostolates
Drei Wege, Gott zu erkennen
In einer Ansprache am 14. November skizzierte Benedikt XVI. drei Wege, wie wir Gott, der die Wahrheit ist, erkennen können. Diese Gedanken, die auch auf den Kirchenlehrer Augustinus zurückgehen, gebe ich hier mit eigenen Worten wieder.
Da ist zunächst die Schönheit der Natur. Lasse ich mich am Morgen mit offenem Herzen und mit Verstand auf sie ein, kann ich mir nicht vorstellen, dass all die Vielfalt an Pflanzen und Tieren aus sich selbst entstanden sein kann. Weist doch jedes von Menschen geschaffene Werk, jedes Produkt, auf den Erfinder, den Konstrukteur hin. Dabei gibt es keinen, der in der Lage wäre, etwas mit der Natur Vergleichbares zu entwickeln, und sei es nur die winzige Eintagsfliege. Denn die Natur ist LEBEN. Damit Leben überhaupt möglich ist, bedarf es vieler Bedingungen, wie zum Beispiel die Luft zum Atmen, die richtigen Temperaturen, Tag- und Nachtzyklus. – LEBEN aber ist nicht statisch, sondern hat mit Lebendigkeit zu tun. Wer hat nicht schon über die Ordnung in einem Ameisenhaufen und die Intelligenz bei einem Bienenvolk gestaunt? Geben diese Beispiele nicht ein eindrucksvolles – wenn auch stummes – Zeugnis über den allmächtigen Schöpfer aller Dinge? LEBEN hat offensichtlich mit Geist zu tun. Im Schöpfungsbericht heißt es doch, dass am Anfang der Geist Gottes war, der die Materie belebte und den Geschöpfen den Odem, den Lebensatem gab.
Augustinus – seinerzeit Bischof von Hippo/Nordafrika – sagt ein bedeutendes Wort über uns Menschen: „Wenn man die Wahrheit finden möchte, dann muss man nicht auswärts gehen, sondern in sich selbst hineingehen: Denn in dir selbst ist Gott die Wahrheit. Er ist dir innerlicher, als du selbst es für dich bist.“ (Über die wahre Religion 39,72). Dass Gott mich von allen Seiten umgibt, wird schon im Psalm 139 bezeugt:
„Gott (Jahwe), du erforschest mich, und du kennst mich; wann ich sitze und wann ich stehe, du weißt es. Du kennst meine Gedanken; du schaust mich, wann ich gehe und ruhe; all meine Wege sind dir vertraut. Ehe noch auf der Zunge das Wort, siehe, Jahwe, schon weißt du um alles.
Von hinten und von vorne schließt du mich ein, und du legst auf mich deine Hand…“. Ich ergänze: Du bist auch neben mir, unter mir, über mir und warum nicht auch in mir?
Eine wichtige Erkenntnis ist schließlich der Glaube. Er ist nicht ein System von Werten und Meinungen, sondern letzten Endes Begegnung mit Gott. Eine Begegnung, die unser Denken und Leben umwandelt und uns die Kraft der Liebe schenkt. – HJE