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Glaube an Gott: Gefühl oder Vernunft?
Kürzlich nahm der Deutsche Werberat Stellung zur Kritik an der Media-Markt-Werbung: „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Er stellte fest, dass diese Werbung „religiöse Gefühle“ nicht verletze. Gleichzeitig kritisierte er die Kirchen dafür, dass sie ihre Meinung „Huckepack“ auf dem Rücken der kommerziellen Werbung präsentierten.
Der Werberat und andere Teile unserer Gesellschaft, die sich teilweise von Gott entfernt hat, betrachten den Glauben offenbar als reine „Gefühlssache“. Wenn sie ihn mehr rational sehen würden, müßten sie erkennen, dass mit dem zu Recht kritisierten Werbeslogan (siehe oben) ein zentraler christlicher Glaubenskern (Gott wird in Jesus Christus Mensch) ausgehöhlt und zweckentfremdet wird. Würde eine Firma X so etwas (sinngemäß) mit einem Wettbewerber machen, gäbe es einen Rechtsstreit. Also Werbung auf Kosten eines fremden Produkts oder einer Unternehmensphilosophie.
Allerdings steht Media Markt nicht allein, wenn es um die Frage geht, wo oder wie Weihnachten entschieden wird. Zum Beispiel las ich heute in der Tageszeitung über „reich gedeckte Gaben- und Eßtische“ bei einigen Spitzensportlern, bei denen aber aufgrund von Terminverpflichtungen keine Zeit zur Besinnung bleibe. Weiter ist zu sagen, dass Weihnachten bei sehr vielen Bürgern (auch Kirchenangehörigen) mehr ein Familienfest mit reichhaltigem Essen ist, was mit dem Ursprung in Bethlehem wenig zu tun hat. Daher ist die Kritik des Werberates an den Kirchen (siehe oben) im gewissen Sinne berechtigt. Allerdings nicht, wenn er sagt, die Kirche äußere ihre „Meinung“. Hier geht es nicht um eine Meinung, sondern um die Substanz des christlichen Glaubens, über die nicht von Außenstehenden verfügt werden kann. Jede andere Religion genießt – zumindest bei uns in Deutschland – zu Recht entsprechende Toleranz. Welche Firma würde es wagen, ein jüdisches oder islamisches Fest so zu vermarkten?
Nun zu der Frage, ob der Glaube eher dem Gefühl oder eher der Vernunft zuzuordnen ist: Glaube basiert nach der Bibel auf der göttlichen Offenbarung, auf dem Handeln Gottes an den Menschen. Man denke an den Propheten Moses, zu dem Gott gesprochen hat, bis hin zu Johannes dem Täufer. Die Botschaft – letztlich durch Gott selbst in seinem Sohn Jesus Christus verkündet – verlangt eine klare Entscheidung, JA oder NEIN. Nicht Gefühlsduselei ist gefragt: Es ist zwar eine Herzensentscheidung, Gott zu lieben oder nicht (ähnlich wie im zwischenmenschlichen Bereich), aber es ist vor allem eine Entscheidung für die im Glauben erkannte Wahrheit, bei der es letzten Endes um Tod oder Leben geht (vgl. 5. Buch Mose ‚Deuteronomium‘, Kapitel 30,15 f). Eine solche Entscheidung hat immer mit Vernunft zu tun.
Die Bibel sagt uns im Römerbrief, dass Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und Göttlichkeit seit Erschaffung der Welt an seinen Werken durch die Vernunft zu erkennen sind (vgl. Römerbrief 1,20 f). – HJE
„Wo Gott ist, da ist Zukunft“
Wo Gott ist, da ist Zukunft ist das Motto des Papstbesuches im kommenden September (vom 24. bis 25.09.11 in Freiburg). Der Besuch bietet eine gute Gelegenheit zur Orientierung am Wort Gottes und zu guten Begegnungen. – Dabei ist Gottes Gegenwart bei uns nicht abhängig vom Besuch des Papstes. Der Herr läßt sich immer finden, wenn jemand ihn von ganzem Herzen sucht (vgl. Jeremia 29,13). Er ist der treue und nahe Gott. Wo er ist, da ist Zukunft und Hoffnung. Jeder frage ohne Zögern nach ihm, frage nach dem Licht in der Dunkelheit des eigenen Herzens und der Dunkelheit der Ereignisse unserer Tage, egal ob in Japan oder anderswo. ER, Jesus ist das Licht der Welt, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bleibt (Johannes 12,46, vgl. Johannes 3,36). – Heinz Josef Ernst
Weihnachten – eine „ungeheuerliche Revolution“
„Jetzt steht das Weihnachtsfest vor der Tür, überall hängen Adventssterne herum – und jeder Zweite weiß nicht, was wir da eigentlich feiern und warum wir Geschenke kaufen. Dabei feiern wir eine ungeheuerliche Revolution: dass Gott durch Jesus auf die Welt gekommen ist – arm, klein, bedürftig, hilflos. Gott wird Mensch – er ist nicht mehr der Ferne, sondern mitten unter uns. Das verändert alles!“ Dies ist eine Aussage des Journalisten Matthias Matussek, der im Frühjahr mit der „Spiegel“-Titelgeschichte „Triumpf der Sünde – über die sieben Hauptsünden“ Aufsehen erregte, im Rahmen eines Interviews mit der Zeitschrift ideaSpektrum 51/52.2010. Siehe dazu auch meinen Beitrag vom 20. März 2010: „Mit Jesus wird es gelingen“.
Eine Revolution verändert normalerweise alles. Und eine friedliche – wie Weihnachten? Eher nicht. Die Veränderungen sind unscheinbar, sie betreffen die Herzen und das Tun der Nachfolger Jesu Christi, die aber nur eine kleine Herde bilden. – Was ist zum Beispiel den Deutschen zu Weihnachten wichtig oder unwichtig? Nach einer repräsentativen Umfrage bei 1000 ausgesuchten Bundesbürgern am 15. und 16. Dezember (Forsa-Institut für das Magazin „Stern“) ist das wichtigste das Zusammensein mit der Familie. Nur fünf Prozent würden darauf verzichten. 53 Prozent könnten am ehesten auf Gottesdienste verzichten, 78 Prozent auf den Segen des Papstes. Auf Geschenke könnten 61 Prozent, auf das Festessen 36 Prozent, auf den Weihnachtsbaum 37 Prozent, auf das Spielfilmangebot im Fernsehen 65 Prozent und auf die Ansprache des Bundespräsidenten 79 Prozent verzichten.
Die Weihnachtsfeiertage sind für viele nur zusätzliche Urlaubstage – man denke an die überfüllten Flughäfen.
Aber die Verweltlichung des Weihnachtsfestes und das Fallenlassen weihnachtlicher Bräuche mit Rücksicht auf Nichtchristen, wie zum Beispiel Muslime, kann dieses unerhörte Geschehen, das für jeden Menschen lebens- und überlebenswichtig ist, nicht vergessen oder gar ungeschehen machen. Wenn diejenigen schweigen, die zum Zeugnis über das von Gott gewirkte Heil berufen sind, oder wenn man diese nicht mehr hören will, kann Gott jederzeit Zeugen erwecken, auch im profanen Bereich. Jesus: „Wenn diese schweigen, werden die Steine reden“(Lukas 19,40), oder: „Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ (Lukas 3,8). Gott ist demnach nicht auf das Zeugnis der Menschen angewiesen, aber er will sich dennoch der menschlichen Zeugen bedienen. Ein Journalist wie Matussek, der für ein kirchenkritisches Nachrichtenmagazin schreibt, ist ein Beispiel dafür. (Der „Spiegel“ wird auch als ‚Zentralorgan der Gottesleugner‘ bezeichnet).
Dass Gott in Jesus Christus zu uns kommt, ist die absolute Friedensbotschaft. Die von Papst Benedikt zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2011 veröffentlichte Botschaft muß daher als weihnachtliche Botschaft betrachtet werden. Dabei geht es dem Papst um die Religionsfreiheit, um die es in zahlreichen Ländern schlecht bestellt ist. Er will an das Los der verfolgten Christen erinnern:
„…Die Christen sind gegenwärtig die Religionsgruppe, welche die meisten Verfolgungen aufgrund ihres Glaubens erleidet. Viele erfahren tagtäglich Beleidigungen und leben oft in Angst wegen ihrer Suche nach der Wahrheit, wegen ihres Glaubens an Jesus Christus und wegen ihres offenen Aufrufs zur Anerkennung der Religionsfreiheit. Das kann man alles nicht dulden, weil es eine Beleidigung Gottes und der Menschenwürde ist; es stellt außerdem eine Bedrohung für die Sicherheit und den Frieden dar und verhindert eine echte ganzheitliche Entwicklung des Menschen…Ich fordere daher die Menschen guten Willens auf, den Einsatz für den Aufbau einer Welt zu erneuern, in der alle frei sind, ihre Religion und ihren Glauben zu bekennen und ihre Liebe zu Gott mit ganzem Herzen , mit ganzer Seele und mit allen Gedanken zu leben (vgl. Mt 22,37). Das ist die Gesinnung, welche die Botschaft zur Feier des aktuellen Weltfriedenstages, die dem Thema Religionsfreiheit, ein Weg für den Frieden gewidmet ist, inspiriert und leitet…“ – Heinz Josef Ernst
Der schönste Tag deines Lebens
„Wer Ohren hat zum Hören, der höre!“ Mit dieser Aufforderung an seine Zuhörer bekräftigt Jesus stets die Botschaft seiner Gleichnis-Erzählungen über das Reich Gottes. (Siehe Lukas Kapitel 8 oder Matthäus Kapitel 13)
Das Gleichnis vom Sämann. „Der Samen, den dieser ausstreut, ist das Wort Gottes. Der Sämann ist Gott selbst, der seit Beginn der Welt an unserem Heil arbeitet. Er hat sich nicht damit begnügt, seine Diener zu senden, sondern ist in Jesus Christus selbst gekommen…“ (Heiliger Johannes Maria Vianney, Pfarrer von Ars)
Was geschieht mit diesem Samen, dem Wort Gottes? Wer nimmt es wirklich auf und hält daran fest? Gott hat alles für unser Heil bereitet. Es genügt nicht, von Zeit zu Zeit einmal wieder an Gott zu denken. Er ist immer gegenwärtig, er umgibt uns von allen Seiten, er spricht zu uns durch die Wirklichkeit des Alltags, in der Stille, der Einsamkeit, in den menschlichen Begegnungen. Sehen wir jeden neuen Tag als ein Geschenk an, als eine neue Möglichlichkeit, Ihm zu begegnen. Oder um es mit Mark Twain auszudrücken: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden“. – HJE