Jesus: „…richtet euch auf, denn eure Erlösung ist nahe“
Gedanken zu den Lesungen am 1. Adventssonntag 24: 1. Lesung: Jer 33,14-16; 2. Lesung: 1 Thess 3,12-4,2; Evangelium: Lk 21,25-28.34-36.
Liebe Schwestern und Brüder, in der ersten Lesung hörten wir, wie der Prophet Jeremia das Kommen unseres Retters und Erlösers Jesus Christus ankündigt. Er sagt: Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land. Juda wird gerettet werden. Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit.
Ja, der Herr ist gekommen im Stall zu Bethlehem – in Armut und Niedrigkeit. Nicht nur für das Haus Israel und für das Haus Juda. Alle Menschen, die ihn aufnehmen und an ihn glauben, werden gerettet. Gerecht gemacht werden wir nicht durch unsere Taten, sondern durch den Glauben an IHN, der unsere Gerechtigkeit ist.
Der heilige Paulus sagt uns im Brief an die Thessalonicher, wie wir leben müssen, um auf das zweite Kommen unseres Herrn vorbereitet zu sein: wir sollen reich werden in der Liebe zueinander und zu allen; wir sollen ohne Tadel sein, wenn ER mit all seinen Heiligen kommt.
Jesus selbst ermutigt uns, bei den kommenden Erschütterungen des Erdkreises unsere Häupter zu erheben und zuversichtlich zu sein. Gleichzeitig ermahnt er uns aber, allezeit zu wachen und zu beten. Dann werden wir dem Unheil entrinnen und können vor IHN hintreten.
Bis das alles geschieht, dürfen wir nicht untätig sein. Werke der Nächstenliebe, der Einsatz für Bedürftige und Verfolgte gehören zu unseren Aufgaben, ebenso wie unser Glaubenszeugnis am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und in der Gesellschaft.
Bitten wir den HERRN täglich um seinen Beistand. Alles steht in seiner Macht. Er schenkt uns das Wollen und das Vollbringen! – Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
Herr, mache mich sehend! Heile die Blindheit meines Herzens!
Gedanken zu den Lesungen am 30. Sonntag im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier am 27.10.24 in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen. 1. Lesung: Jeremia 31,7-9; 2. Lesung: Hebr 5,1-6; Evangelium: Markus 10,46-52
Liebe Schwestern und Brüder, in der ersten Lesung hören wir überraschende Töne aus dem Munde des Propheten Jeremia. Jeremia ist bekannt für seine scharfen Gerichtsworte, die er den Menschen in Israel und Juda auszurichten hatte.
Was der Herr hier und heute dem Volke ankündigen lässt, trägt und heilt versehrte und verletzliche Menschen – wie die Blinden und Lahmen, die Schwangeren und Wöchnerinnen, von denen der Prophet spricht, bis heute.
Auch heute will der Herr, dass die Menschen zu ihm kommen, um Stricke und Lasten abzuwerfen, getrost in der Welt zu sein und befreit von Angst miteinander zu leben. Warum gelingt uns das so selten?
Eine Antwort auf diese Frage gibt uns das heutige Evangelium. Als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho verließ, hörte der blinde Bettler Bartimäus am Wegesrand, dass es JESUS war, der vorbei ging.
Er fing an, nach Jesus zu rufen und zu schreien, sodass man ihn zum Schweigen bringen wollte. Aber Jesus machte ihm Mut. Ruft ihn her!, sagte er.
Was willst du, das ich dir tue?, fragte der Herr. Der Blinde antwortete: Meister, ich möchte sehen können!
Warum stellt Jesus diese Frage? Sollte er wirklich nicht gewusst haben, was der Blinde wollte?
Jesus fragt ihn deshalb, damit der Blinde ihn konkret darum bittet. Er fragt ihn, damit sein Herz wieder lebendig wird und es ein Gebet hervorbringt.
Ja, der Herr weiß, was wir wirklich brauchen, bevor wir ihn darum bitten. Trotzdem sollen wir nicht nachlassen im Gebet. Im Brief an die Epheser hören wir:
Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam. Und an anderer Stelle: Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, bei allem sagt Dank! Denn das ist Gottes Wille in Christus Jesus an euch. – Gelobt sei Jesus Christus!
„Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“
Gedanken zu den Lesungen des 25. Sonntags im Jahreskreis in der Wort-Gottes-Feier der Pfarrei Heilig Kreuz 78048 Villingen-Schwenningen am 22.09.2024.
- Lesung: Weisheit 2,1a.12.17-20; 2. Lesung: Jakobus 3,16-4,3; Evangelium Markus 9,30-37
Liebe Schwestern und Brüder, wir haben letzten Sonntag unser Titularfest ‚Heilig Kreuz‘ gefeiert. Das Kreuz ist auch heute noch für viele anstößig und wird von manchen Getauften deswegen versteckt.
Im ersten Teil des heutigen Evangeliums hören wir, dass die Jünger sich fürchteten, bei Jesus nachzufragen, als ER von seinem bevorstehenden Leiden und seinem Tod sprach.
Schon früher hatte Petrus deswegen JESUS zurechtgewiesen, was aber der HERR schroff beantwortete: „Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ – Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, sollen wir uns selbst verleugnen und unser Kreuz auf uns nehmen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, sagt der HERR.
Denken wir auch an ehemalige Muslime, die JESUS gefunden haben. Viele von ihnen werden deswegen von ihrer Familie verstoßen oder oft sogar getötet. Kommt man mit Zeitgenossen darüber ins Gespräch, kann man hören: „Warum nehmen die das auf sich? Sie sollen doch einfach das bleiben was sie sind.
Oder, wenn ein konvertierter Christ bei uns in sein Herkunftsland abgeschoben werden soll, in dem ihm Verfolgung und sogar Tod drohen, wird gelegentlich von amtlicher Stelle gesagt: Er kann ja dort seinen Glauben geheim halten. – Aber was sagte schon der heilige Petrus vor dem hohen Rat? „Wir können unmöglich von dem schweigen, was wir gesehen und gehört haben“.
Heute wie gestern erfordert das Leben des Christen den Mut, gegen den Strom zu schwimmen, wie Jesus zu lieben, der bis zum Opfer seiner selbst am Kreuz gegangen ist. – So formulierte es Papst Benedikt im September 2007.
Im zweiten Teil des Evangeliums geht es darum, wer der erste und der größte unter den Jüngern ist. Jesus stellt das klar: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. – Er stellt auch ein Kind in die Mitte und sagt: „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf, und auch den, der mich gesandt hat“. In der Parallelstelle bei Matthäus heißt es:
„Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen. Wer sich also für gering hält wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich!“
Gelobt sei Jesus Christus. Amen.
„Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!“
Gedanken zu den Lesungen des 21. Sonntags im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen. 1. Lesung: Jos 24,1-2a.15-17.18b; 2. Lesung: Eph 5,21-32; Evangelium: Joh 6,60-69.
Liebe Schwestern und Brüder, die Rede ist hart. Wer kann sie hören? – Woran nahmen Jesu Zuhörer Anstoß? Es war die vorhergehende sogenannte Brotrede unseres Herrn, die wir am vergangenen Sonntag hörten, nämlich:
„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brote isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich euch geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“
Das gab Streit unter den Zuhörern. Seine Jünger murrten: „Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?“
Rein menschlich ist diese Reaktion durchaus verständlich. Jesus fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Er verweist auf seine noch bevorstehende Himmelfahrt und auf das Kommen des Heiligen Geistes. „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts“. Jesus drückt damit aus, dass nicht sein irdischer, sondern sein himmlischer, sein geistiger Leib gemeint ist. Seine Rede war ein Vorgriff auf die Einsetzung der Heiligen Eucharistie beim letzten Abendmahl vor seinem Leiden.
Jesus nennt seine gesprochenen Worte Geist und Leben. Entweder treffen die Worte auf Glauben oder Unglauben.
Niemand kann zu mir kommen, sagte Jesus, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Darauf hin zogen sich viele Jünger zurück. Die Zwölf, an der Spitze mit Simon Petrus, blieben bei ihm: „Herr, wohin und zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“.
Auch von den Getauften und Gefirmten unserer Zeit ziehen sich viele zurück und nehmen nicht mehr am kirchlichen Leben teil. Welche Alternative haben sie denn?
Niemand außer Jesus Christus hat Worte des ewigen Lebens.
Wir können für alle, die gleichgültig geworden sind und sich entfernt haben, beten, und mit dem einen oder anderen ins Gespräch kommen. – Gelobt sei Jesus Christus. Amen.
Jesus Christus: „Ich bin das lebendige Brot vom Himmel“
Gedanken zu den Lesungen am 19. Sonntag im Jahreskreis: 1. Lesung: 1 Könige 19,4-8; 2. Lesung: Epheser 4,30-5,2; Evangelium: Johannes 6,41-51.
Liebe Schwestern und Brüder, der Prophet Elija sieht sich in seinem Auftrag gescheitert. Er ist müde und verzweifelt, wünscht sich den Tod. „Nun ist es genug, HERR. Nimm mein Leben“
Aber sein Weg als Prophet war noch nicht zu Ende. Daher sandte der HERR einen Engel, der ihm Brot und Wasser zur Stärkung brachte. Doch der Engel musste zum zweiten Mal kommen um ihn zum Aufstehen zu bewegen.
Ja, im alten Bund sorgte der Herr immer für sein Volk und seine Propheten. Denken wir auch an das Manna in der Wüste, an das uns Jesus heute erinnert.
Im neuen Bund denken wir besonders an die wunderbaren Brotvermehrungen. Man wollte Jesus deswegen zum König machen.
Im heutigen Evangelium hören wir das Gegenteil davon: Die Zuhörer murrten, weil er gesagt hatte:
„Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Jesus antwortete: „Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht ihn; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.“
Jesus fährt fort: „Alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.“ Ja, die Lehre des Vaters annehmen, heißt, seine Gebote zu halten.
„Ich bin das Brot des Lebens, das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Und, „Wer an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben“. An anderer Stelle: „Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.“
Durch Sein Wort und sein Sakrament stärkt uns der HERR – ähnlich wie den Propheten Elija – auf unserem Weg zum ewigen Heil, das der HERR für jeden bereitet hat, der dem Vater gehorsam ist.
Bleiben wir mit IHM verbunden und lassen uns stärken, besonders auch, wenn wir müde und enttäuscht sind. – Gelobt sei Jesus Christus. Amen. -HJE
Sorgt euch nicht um euer Leben, sondern suchet zuerst das Reich Gottes!
Gedanken zu den Lesungen des 17. Sonntags im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier am 28.07.2024 in der Heilig-Kreuz-Pfarrei, 78048 Villingen-Schwenningen.
- Lesung: 2 Kön 4,42-44; 2. Lesung: Eph 4,1-6; Evangelium: Johannes 6,1-15
Liebe Schwestern und Brüder, der Prophet Elischa sagte im Auftrag Gottes: Gib den Leuten zu essen. Und von 20 kleinen Gerstenbroten wurden Hundert satt und ließen noch etwas übrig.
Im heutigen Evangelium sagt Jesus zu den Jüngern: „Lass die Leute sich setzen“. Die Rede ist von 5000 Männern. Und alle wurden von fünf Broten und zwei Fischen satt.
Ja, Gott ist der Geber des Lebens. Ihm sind alle Dinge möglich. Er ließ in der Wüste Wasser aus dem Felsen schlagen und Manna vom Himmel regnen.
Seine Jünger benötigen keine Vorräte. Er sandte die 72 Jünger ohne Vorratstaschen aus.
Sorgt euch nicht um euer Leben, und darum, dass ihr zu essen habt. Euer himmlischer Vater weiß ja, was ihr zum Leben braucht. Sucht vielmehr zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch dazu gegeben werden.
Ja, wir leben aus Gottes Hand. Aus Seinem Wort und aus Seinem Sakrament. Lassen wir doch immer wieder unsere Sorgen los und vertrauen auf Seine Vorsehung!
In der heutigen Lesung an die Epheser ermahnt uns der Heilige Paulus in seiner Gefangenschaft, einander in Liebe zu ertragen und die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens.
Denn wir sind ein Leib und ein Geist durch die eine Taufe.
Wir leben in dem einen Gott und Vater aller, der uns liebt und von allen Seiten umgibt. Gelobt sei Jesus Christus! – HJE
Jesus: Der Geist des Herrn ruht auf mir
Gedanken zu den Lesungen des 14. Sonntags im Jahreskreis: 1. Lesung: Ez 1,28c-2,5; 2. Lesung: 2 Kor 12,7-10; Evangelium: Markus 6,1b-6
Liebe Schwestern und Brüder, woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria? Dies fragten sich die Leute seiner Heimatstadt Nazareth und nahmen Anstoß an ihm.
Dabei hatte er am Sabbat in der Synagoge zunächst eine Stelle aus dem Buch Jesaja vorgelesen:
„Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde, die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe“.
Danach sagte er: „Heute hat sich das Schriftwort erfüllt, das ihr eben gehört habt!“
Das war den Nazarenern offensichtlich zu viel. Sie hatten zwar gehört, welch große Dinge Jesus in Kafarnaum getan hatte, aber ihre Herzen waren so verstockt, dass er solche Zeichen hier nicht wirken konnte. Doch legte er einigen Kranken die Hände auf und heilte sie und wunderte sich über ihren Unglauben.
Die Erfahrung mit den harten Herzen der Zuhörer machten auch die Propheten des alten Bundes: In der ersten Lesung aus dem Buch Ezechiel hörten wir die Worte des HERRN:
„Ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern. Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht GOTT der HERR.“
Egal, ob sie darauf hören oder nicht – denn sie sind widerspenstig – müssen sie erkennen, dass unter ihnen ein Prophet war.
Wir als Getaufte und Gefirmte sind berufen, Zeugnis zu geben für Christus in Wort und Tat, sei es gelegen oder ungelegen. Wir können nur säen – alles Andere liegt in Gottes Hand. Wir benötigen dazu immer wieder die Fülle des Heiligen Geistes, die uns die Menschenfurcht nimmt.
Seien wir auch immer verbunden mit unseren Schwestern und Brüdern, die für ihr Glaubenszeugnis Bedrängnis, Verfolgung oder den Tod erleiden. – Gelobt sei Jesus Christus!
Jesus Christus: Bleibt in mir, seid stets „online“
Gedanken zu den Lesungen des 5. Sonntags in der Osterzeit (28. April 2024) im Rahmen der Wort-Gottes-Feier in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen. 1. Lesung Apg 9,26-31; 2. Lesung: 1 Joh 3,18-24; Evangelium Joh 15,1-8.
Liebe Schwestern und Brüder, „ich bin der wahre Weinstock, mein Vater ist der Winzer und ihr seid die Reben“ – hören wir Jesus sagen. Ein wunderbarer Vergleich.
Es ist für einen Winzer selbstverständlich, dass jede Rebe Frucht bringen soll. In diesem Gleichnis ist Gott selbst der Winzer. Die Früchte, die wir hervorbringen sollen, sind das Halten Seiner Gebote und gute Werke.
Wenn wir ungehorsam sind und nur Mitläufer sind, können wir keine Frucht bringen und unsere Beziehung zu Jesus wird schwach, bis sie stirbt. Ohne Jesus aber sind wir verloren.
“Niemand kommt zum Vater, außer durch mich“, sagt er an anderer Stelle.
Bleibt also in mir, wie die Rebe am Weinstock. Oder modern ausgedrückt in der Computersprache: Seid stets Online mit mir.
Wenn wir also stets in Verbindung mit ihm sind, können wir reiche Frucht bringen und seine Jünger werden. Er sagt auch: „Alles, um das ihr bittet, werdet ihr erhalten“.
Die heutige Lesung aus dem ersten Johannesbrief ist eine gute Ergänzung:
„Und das ist sein Gebot: wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat.
„Nicht mit Wort und Zunge, sondern in Tat und Wahrheit“. – Gelobt sei Jesus Christus!
„Dieser ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!“
Gedanken zu den Lesungen des 2. Fastensonntags 2024 im Rahmen der Wort-Gottes-Feier am 25.02.24 in der Heilig-Kreuz-Kirche, Villingen-Schwenningen. 1. Lesung: Genesis 22,1–2.9a.10-13.15-18; 2. Lesung: Römer 8,31b-34; Evangelium: Markus 9,2-10
Liebe Schwestern und Brüder, in der ersten Lesung aus dem Buch Genesis wird Abraham auf eine schwere Glaubensprobe gestellt. „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh‘ in das Land Morija und bring‘ ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar!
Also Isaak, der Abraham und Sarah im hohen Alter von Gott geschenkt wurde. Sarah hatte vorher über die Verheißung dieser späten Gabe nur lachen können, aber dann war sie doch dankbar. – Warum forderte Gott dann dieses Kind zurück?
Doch Gott forderte nicht das Kind zurück; dieses ist unwiderrufliches Geschenk. Isaak soll leben, Gott forderte Abrahams Vertrauen ein, sowie Gehorsam und Ganzhingabe in den göttlichen Willen. Abraham hat die Prüfung bestanden und erhält die große Segens-Verheißung sowie die Verheißung einer großen Nachkommenschaft.
Im heutigen Evangelium nimmt Jesus seine drei engsten Jünger, nämlich Petrus, Jakobus und Johannes, mit auf den Berg Tabor, den Berg der Verklärung. Jesus erscheint im übernatürlichen Licht, in einem überaus weißen Gewand, für dessen Reinheit es nichts Vergleichbares auf dieser Erde gibt. Dann kommen Mose und Elija, die beiden größten Gestalten der bisherigen Gottesgeschichte, und reden mit Jesus. Sie sind nicht nur Persönlichkeiten der Vergangenheit, Tote, deren man sich erinnert. Sie sind gegenwärtig, weil sie zu Gott gehören. Denn Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.
Um beider Tod ist ja ein Geheimnis: Mose soll von Gott selbst begraben worden sein und niemand soll sein Grab kennen, bis auf den heutigen Tag, wie es im Buch Deuteronomium heißt (Dtn 34,6). Elija wird sogar in einem feurigen Wagen gen Himmel entrückt (2. Kön 2,11).
An Elija knüpft das jüdische Volk die Vollendung der Heilsgeschichte, bis zum heutigen Tag. Es beruft sich auf den Propheten Maleachi: Mal 3,23 Bevor aber der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare Tag, / seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija.
Jesus sagt aber bei Matthäus (17,11-13) „Elija ist schon (als Johannes der Täufer) gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen, weil sie auch ihn nicht erkannt haben (oder nicht erkennen wollten).
„Dieser ist mein geliebter Sohn!“ auf ihn sollt ihr hören, sagt unser himmlische Vater. Auch wir sind seine geliebten Kinder, wenn wir Abrahams Vertrauen haben und wahre Nachfolger Christi sind. Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
„Es sind nur noch vierzig Tage…“
Gedanken zu den Lesungen am 3. Sonntag im Jahreskreis – Wort-Gottes-Feier in der Heilig-Kreuz-Kirche, Villingen-Schwenningen, 21.01.2024: 1. Lesung: Jona 3,1-5.10; 2. Lesung: 1 Kor 7,29-31; Evangelium: Markus 1,14-20.
Liebe Schwestern und Brüder, wenn wir die Worte des Propheten Jona aus der ersten Lesung hören, denken wir vielleicht, ob die Menschheit erst durch die Androhung des Untergangs wach wird.
Es klingt für unsere Ohren eher unrealistisch, dass sich eine Großstadt – wie damals Ninive – aufgrund einer Bußpredigt komplett bekehrt.
Es gibt Beispiele der Umkehr und Neubesinnung nach großen Katastrophen, wie der des zweiten Weltkriegs. In einer Gemeinde wurde als Zeichen der Umkehr ein großes Feld-Kreuz mit der Inschrift: „Jesus Christus, HERR der neuen Zeit“ errichtet.
Aber, die aktuelle Lage in der Welt, die durch Kriege, Glaubensabfall, sowie durch Christenverfolgung in vielen Ländern geprägt ist, zeigt uns, dass diese neue Zeit wohl erst kommen wird.
Wie der Prophet Jona den Niniviten den Weg des Heiles zeigte, so zeigte ihn auch Jesus seinen Zeitgenossen; viele von ihnen aber, nicht so umkehrbereit wie die Niniviten, lehnten es ab, sich auf diesen Weg einzulassen.
Bei Lukas im 11. Kapitel heißt es: „Als immer mehr Menschen zusammenkamen, begann er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer dem Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.“
Im Markus-Evangelium sagt uns Jesus heute: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium. Nehmen wir uns die Jünger des Herrn zum Vorbild. Auf sein Wort: „Kommt her, mir nach!“ folgten sie ihm ohne Zögern und ließen das Bisherige liegen.
Wie eingangs gesagt, sollen wir stets für das Wiederkommen des Herrn bereit sein und im Gebet mit ihm verbunden bleiben. Gelobt sei Jesus Christus!
Amen.