“Mein Haus – ein Haus des Gebets für alle Völker”
Eine Betrachtung zu den Lesungen in der Wort-Gottes-Feier am 20. August 23 in Heilig Kreuz, Villingen-Schwenningen: Jesaja 56, 1.6-7; Apostelgeschichte 10, 1-5 und 34-38; Matthäus 15,21-28
Liebe Schwestern und Brüder,
„denn mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden“; auf dieses Wort des Propheten Jesaja bezieht sich Jesus bei der sogenannten Tempelreinigung, von der uns das Markus-Evangelium im 11. Kapitel, Vers 17 berichtet.
Aber warum taten sich die Jünger mit der kanaanäischen Frau aus dem heutigen Evangelium so schwer? Sie wollten die Frau aus Kanaan fortschicken. Auch Jesus reagierte zurückhaltend, als er sagte: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt“.
Jesus war – wie auch seine Jünger – vom Selbstverständnis des auserwählten jüdischen Volkes geprägt. Es war wie eine Beleidigung zu sagen: „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.“
Aber die Frau war weder enttäuscht noch beleidigt.
Vielmehr konterte sie so geschickt, dass Jesus von ihrem Glauben überwältigt wurde und ihre Tochter heilte.
Der heilige Petrus war nach Himmelfahrt und Pfingsten noch im jüdischen Reinheitsdenken gefangen, so dass es einer besonderen Vision bedurfte, um sich auf den Weg zum heidnischen Hauptmann Kornelius zu machen.
Heutzutage ist in den islamischen Ländern christliche Mission nahezu unmöglich. Aber Jesus selbst erscheint Muslimen, die zu ihm rufen, im Traum, oder sie haben Visionen. Alle, die Jesus als ihren Herrn und Heiland angenommen haben, sind bereit, auch für ihren Glauben zu sterben. Diese christlichen Konvertiten werden oft von den eigenen Angehörigen ausgestoßen oder sogar getötet. Außerdem sind sie vom islamischen Gesetz durch Haft oder Todesstrafe bedroht.
Schließen wir alle so Bedrohten und Verfolgten in unser Gebet ein.
Lernen wir auch von der kanaanäischen Frau, von ihrer Beharrlichkeit und ihrem starken Glauben.
Bleiben wird täglich mit IHM, dem Urheber unseres Glaubens, verbunden!
Gelobt sei Jesus Christus!
“Wer Ohren hat, der höre!”
Eine Betrachtung zu den Lesungen am 15. Sonntag im Jahreskreis (Jes 55,10-11; Röm 8,18-23; Mt 13,1-9) in der Wort-Gottes-Feier am 16.07.23 in der Villinger Heilig-Kreuz-Kirche.
Im heutigen Evangelium (Mt 13,1-9) vergleicht Jesus die Verkündigung des Wortes Gottes mit der Tätigkeit eines Sämanns, wie sie früher üblich war. Dabei kam es vor, dass der Samen auch auf einen Weg, auf steinigen Boden oder unter Dornen fiel.
Jesus selbst legt dieses Gleichnis wie folgt aus:
- Zu jedem Menschen, der das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt weg, was dem Menschen ins Herz gesät wurde; bei diesem ist der Samen auf den Weg gefallen.
- Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt; er hat aber keine Wurzeln, sondern ist unbeständig; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er sofort zu Fall.
- In die Dornen ist der Same bei dem gefallen, der das Wort hört, und die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum ersticken es und es bleibt ohne Frucht.
- Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt Frucht – hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.
Was bedeutet das für uns? Jeder oder jede kann sich selbst in einer dieser vier Gruppen wiederfinden.
Jesus selbst hat uns an anderer Stelle kein sorgenfreies Leben ohne Leiden versprochen. Und es gibt immer wieder Menschen, die in ihren Sorgen ersticken oder durch materielle Dinge und durch Streben nach Reichtum vom Weg abirren.
Der Heilige Paulus tröstet uns im Brief an die Römer mit der Aussage, dass die Leiden dieser Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Trauen wir dem Wort Gottes, unseres Herrn. Schon beim Propheten Jesaja hören wir: Das Wort des Herrn fällt wie Regen und Schnee und kehrt nicht leer zu ihm zurück. Es bewirkt, was er will!
Bleiben wir täglich mit IHM verbunden!
Gelobt sei Jesus Christus!
Amen.
Der Heilige Geist überwindet die Furcht
Von Joseph Ratzinger. Ein Priester, der einige Zeit in Afrika in einem Gebiet verbringen konnte, das noch kaum vom Christentum und von der europäischen Zivilisation berührt ist, hat mir erzählt, dass das Erschütternde und Bewegende dieser Erfahrung für ihn die lähmende Furcht gewesen ist, die das ganze Leben dieser Menschen beherrscht, die eigentliche Prägemarke des Heidentums, in dem der eine Gott nicht erschienen ist. Sie fürchten sich vor den Geistern der Toten, sie fürchten sich vor unbekannten Geistern, sie fürchten sich vor der Unberechenbarkeit der bekannten Geister. Das ganze Leben ist ein Kalkül der Furcht, des Auskommen-Könnens mit den unheimlichen Mächten, denen der Mensch fast waffenlos gegenübersteht.
Der Heilige Geist überwindet die Furcht. Eine Welt des Heiligen Geistes ist nicht geprägt durch unbekannte Geister und Mächte, sondern durch den Geist, der die Liebe und als Liebe die Allmacht ist. Deswegen ist Furchtlosigkeit das Zeichen für den Heiligen Geist, der uns in die Hände der allmächtigen Liebe gibt. Und deswegen kann auch der Glaube, wo er gesund ist, furchtlos sich den Mächten der Welt entgegensetzen, weil er sich von dem geführt und behütet weiß, der als der Stärkere den Starken gefesselt hat (vgl. Mk 3, 27).
Wo der Glaube schwindet, wächst die Angst. Und es ist nicht so, wie es hingestellt wird, als ob in einer Welt, die den Glauben endgültig beiseite wischt, dann endlich die reine Vernunft und die reine Furchtlosigkeit aufstünden. Wo der Glaube verschwindet, muss der Mensch wieder beginnen, sich vor den unbekannten Mächten des Schicksals, der Zukunft, der Natur zu fürchten, die er nicht bannen kann, sondern nur der, der das All geschaffen hat und es in seinen Händen trägt.
So wollen wir an diesem Pfingsttag bitten, dass der Heilige Geist zu uns komme und das Angesicht der Erde erneuere.
Aus: Joseph Ratzinger, Predigten. Homilien – Ansprachen –Meditationen (= Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften 14), Freiburg 2019, 575-580.
“Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein”
Einleitung der Wort-Gottes-Feier am 07.05.23:
Liebe Schwestern und Brüder, als Kinder Gottes sind wir unterwegs zum ewigen Ziel, nämlich zu unserem himmlischen Vater. Oft hören wir: „Es gibt viele Wege zu Gott“ und manche Menschen suchen ihr Glück in mancherlei Heilslehren. Aber Jesus fordert uns auf: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Niemand kommt zum Vater, außer durch mich!
Eine Kurzbetrachtung zu den Lesungen des 5. Sonntags der Osterzeit. 1. Lesung: Apg 6,1-7; 2. Lesung 1 Petrus 2,4-9; Evangelium: Joh 14,1-12.
„Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist“, ruft uns der Apostel Petrus in der heutigen zweiten Lesung zu.
Auch heute ist dieser auserwählte Stein, dieser Eckstein, Stein des Anstoßes. Viele ehemalige Muslime finden Jesus und müssen viel für seinen Namen leiden, bis hin zum gewaltsamen Tod. Auch bei uns in Westeuropa stößt das klare Bekenntnis zu Christus und seinem Kreuz oft auf Widerspruch.
Euer Herz lasse sich nicht verwirren, sagt Jesus im heutigen Evangelium. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Seine Jünger waren verwirrt und verängstigt, weil er zum Vater gehen wollte.
Obwohl Jesus an anderer Stelle zu uns sagt: „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende“, sind viele unserer Schwestern und Brüder verunsichert. Auch gerade wegen einiger Vorkommnisse in der Kirche, wie zum Beispiel Missbrauch.
In dieser Verunsicherung ruft uns Jesus zu: Lasst euch nicht von dem Weg abbringen, auf dem ihr geht. Ich selbst bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn ihr treu bleibt und an den Geboten des Vaters festhaltet, werdet ihr das ewige Ziel erreichen.
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich und der Vater sind eins.
Der Glaube an unseren HERRN Jesus Christus ist also das A und O, das Alpha und das Omega.
Bleiben wird täglich mit ihm verbunden! Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
Selig, die arm sind vor Gott!
Eine Betrachtung zu den Lesungen des 4. Sonntags im Jahreskreis (Zefanja 2,3; 3,12-13); 1 Kor 1,26-31; Mt 5,1-12a)
Armut? Selig?
Armselig, sagen wir und meinen damit: Das ist schwach, mickerig. Demgegenüber gibt es eine Armut, die selig macht.
Davon spricht das Evangelium: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“. Diese Seligpreisung steht bewusst voran: Sie ist wie eine Überschrift über die weiteren acht Seligpreisungen.
Arm vor Gott heißt, nicht selbst reich sein wollen, sondern alles von ihm erwarten und erbitten, quasi mit leeren Händen vor ihm zu stehen. Nicht in erster Linie, aber auch im Sinne von materieller Armut.
Es gibt ein treffendes Lied dazu: Herr, füll‘ mich neu mit deinem Geiste, füll‘ mich ganz mit dir“; oder denken wir an den heiligen Niklaus von der Flüe:
Sein tägliches Gebet war: Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir; gib alles mir, was mich fördert zu dir; nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.
Jesus selbst hat ganz aus dem Vater gelebt und gehandelt. Wir als seine Jünger sollen auf ihn schauen und ihm ähnlich werden.
Er sagt an anderer Stelle: „Lernt von mir – ich bin demütig und sanftmütig von Herzen“. Wie der Prophet Zefanja in der heutigen ersten Lesung berichtet, wurde auch Israel aufgefordert: Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut!
Je ähnlicher wir JESUS werden, also demütig und barmherzig sind, Frieden stiften, ein reines Herz haben, umso mehr müssen wir mit Schmähungen oder Verfolgung rechnen. Das Schicksal der Verfolgung erleiden heutzutage ganz besonders ehemalige Muslime, die JESUS als ihren Herrn und Heiland gefunden haben und ihm nachfolgen.
Aber auch im ehemals christlichen Abendland kann es für Christen, die nach ihrem Gewissen handeln, große Nachteile geben. Zum Beispiel wurde der Chefarzt einer Klinik entlassen, weil er keine Abtreibungen zulassen wollte.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. Gelobt sei Jesus Christus!
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5,29)
Der Leiter und Gründer des Netzwerks Bibel und Bekenntnis, Pfarrer Ulrich Parzany, schreibt im Magazin IDEA Spektrum, man müsse Entscheidungen widerstehen, die der Bibel widersprechen.
Viele Gemeinden bringen das Evangelium fröhlich unter die Leute. Nach einer Analyse, wie sich Landes- und Freikirchen, Landeskirchliche Gemeinschaften sowie die Deutsche Evangelische Allianz zu dem Thema Homosexualität bisher positioniert haben, zeigt sich Parzany dankbar, dass es viele Gemeinden gebe, „die fröhlich das Evangelium von Jesus unter die Leute bringen“. Neue eigene Strukturen aufzubauen, sei nicht Aufgabe des Netzwerks: „Wir wollen Stimme sein und stärken.“ Auch sei die Mitgliedschaft in dem Netzwerk „kein Ersatz für die Zugehörigkeit zu einer Ortsgemeinde“.
Das betont er in einer „Zwischenbilanz“ zum siebenjährigen Bestehen des Netzwerks, das im Januar 2016 gegründet wurde. Es will nach eigenen Angaben Christen durch biblische Lehre in ihrem Glauben an Jesus Christus stärken. Ferner lehnt es die Segnung und kirchliche Trauung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie die kirchliche Förderung der Gender-Ideologie ab. Nach den Worten von Parzany fehlt es damals wie heute an deutlichem Widerstand gegen Entscheidungen von Kirchenleitungen und Synoden, „die eindeutig Bibel und Bekenntnis widersprechen“. Zugleich räumt er ein, dass man politische Entscheidungen in Politik und Kirche nicht mehr ändern könne. Jedoch wolle das Netzwerk weiter darauf hinweisen, was seit Beginn der christlichen Kirche gelte: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29). Deshalb stehe im Netzwerk die Autorität der Bibel, die Bedeutung von Jesus Christus, sein stellvertretender Tod am Kreuz und seine Auferstehung im Mittelpunkt. Beim Thema „Homosexualität“ geht es nicht um eine ethische Randfrage. Parzany weist Forderungen zurück, die Debatte zum Thema Homosexualität ruhen zu lassen. Nach seinen Worten ist die Frage der Sexualität nicht zuerst eine moralische Frage: „Indem sich Gott als Schöpfer der Welt offenbart, wird zugleich offenbart, dass er Menschen als Ebenbild Gottes in der Polarität und Gemeinschaft von Mann und Frau geschaffen wurde.“ Diese Sicht habe Jesus Christus ausdrücklich bestätigt. Es gehe also nicht um eine ethische Randfrage, „sondern um die Offenbarung Gottes, wie sie in der Bibel dokumentiert ist“. Parzany: „Das Thema Sexualität wird uns Christen aufgedrängt, ob wir wollen oder nicht.“ Die meisten wollten es nicht, weil man in der Gesellschaft nur an Ansehen verlieren könne, wenn man sich nach biblischen Maßstäben zu diesem Thema positioniere. Doch bei Sexualität und Genderfragen geht es nach den Worten von Parzany nicht nur um Fragen des privaten Lebensstils: „Sex und Gender sind heute hochpolitische Themen.“ Es gehe um Gesellschaftsveränderung: „Wie dramatisch diese Veränderungen sind, erleben wir im Jahr 2023 in der politischen Debatte um das geplante ‚Selbstbestimmungsgesetz‘.“ Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sollen schon 14-Jährige ihr Geschlecht frei wählen und den Eintrag bei den Behörden ändern lassen können. Dazu schreibt Parzany: „Es sollte uns allen klar sein, dass es bei Homosexualität nur um einen Teil des umfassenderen Gender-Themas geht. Es geht um das Menschenbild.“
Es ist eine Ehre, mit verfolgten Christen verbunden zu sein. Wie er weiter schreibt, wächst „die Kirche des Herrn Jesus Christus weltweit“. So erlebe man in der islamischen Welt so viele Bekehrungen, „wie es sie seit Jahrhunderten nicht gegeben hat“. Zur Christenverfolgung heißt es: „Es ist eine Ehre, mit ihnen in dem einen Leib Christi weltweit verbunden zu sein.“ Man könne von ihnen lernen, dass Jesus-Nachfolge einen hohen Preis hat und haben wird. Das Netzwerk verstehe sich zudem als Bußbewegung zur Erneuerung der Gemeinden. Parzany: „Wir haben keine Mehrheit und Macht.“ Es wäre ihm und anderen eine Freude, wenn sich das Netzwerk baldmöglichst auflösen könnte, „weil in Gemeinden, Verbänden und missionarischen Initiativen das Evangelium von Jesus in Wahrheit, Klarheit, Liebe und Kraft stärker wirkt als je zuvor. Wir sehnen uns danach, dass es auch in unserem Land geschieht.“ Zum Netzwerk Bibel und Bekenntnis gehören über 3.000 Mitglieder sowie rund 80 Gemeinden und Organisationen. Es will Christen und Gemeinden unterstützen, die sich an Gottes Wort halten. – HJE
Gaudete – Freuet euch!
Betrachtung zu den Lesungen des dritten Adventsonntags 2022: Jes 35,1-6b.10; Jak 5,7-10; Mt 11,2-11
Der dritte Advent steht unter dem Motto: GAUDETE, das heißt: Freuet euch! In der ersten Lesung hören wir, wie die aus dem Exil Heimgekehrten sich freuen und jubeln. Auch wir sollen uns freuen und jubeln über unserer Retter Jesus Christus. Wir können mit Freude und Zuversicht auf IHN schauen, der immer gegenwärtig ist und kommen wird in Herrlichkeit.
Der Jakobusbrief mahnte die frühe christliche Gemeinde zur Geduld. Man ging von einer zeitlich nahen Wiederkunft unseres Herrn aus.
Niemand kennt den Tag und die Stunde seiner Wiederkunft. Daher ist es für uns wichtig, immer mit ihm zu rechnen. Jakobus ermahnt uns, nicht über einander zu klagen. Im Leiden und in der Geduld sollen die Propheten uns Vorbild sein!
Damit kommen wir zu Johannes den Täufer, den Herodes ins Gefängnis geworfen hatte. Er wurde im Leiden und im Warten ungeduldig und machte sich Gedanken, ob Jesus der verheißene Erlöser war oder nicht.
„Bist du der, der kommen soll?“, lässt er Jesus fragen. Jesus hätte jetzt antworten können: „Ja, ich bin es!“ Aber, Jesus lässt stattdessen seine Taten, Zeichen und Wunder sprechen: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird die frohe Botschaft verkündet.
Damit geht Jesus dem Vorwurf aus dem Weg, über sich selbst Zeugnis abzulegen. Denn ein Zeugnis, das aus Taten besteht, ist glaubwürdiger als eines aus Worten.
Jesus spricht dann über die Sendung des Johannes: dieser war berufen, den Weg des Herrn vorzubereiten. Daher ist er – nach Jesu Worten – mehr als ein Prophet.
Trotzdem sagt Jesus: Der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Welch eine Würde kommt also jedem getauften Christen zu, jedem, der Christus wirklich nachfolgt.
Durch die Taufe sind wir zu Propheten und Königen, sowie zum allgemeinen Priestertum gesalbt.
Wir sind als Gesandte an Christi statt zum Zeugnis berufen für den, der ist und war und der kommen wird.
Bleiben wir unserer Berufung treu, bleiben wir allezeit mit IHM verbunden!
Gelobt sei Jesus Christus!
Amen.
Deutsche Bischöfe in Rom – begleitendes Gebet
Bischof Hanke (Eichstätt) bittet darum, den Ad Limina Besuch der deutschen Bischöfe in Rom ab 14.11.2022 mit einer Novene zu begleiten:
Vorbereitendes Gebet
Komm, Heiliger Geist, Vater der Armen, Spender der Gnaden, Licht der Herzen, bester Tröster, lieber Gast der Seele, du sanfte Ruhe!
Innig beten wir zu dir: Reinige, erfrische und heilige die Bischöfe – und die sie anhören, insbesondere unseren Papst Franziskus. Verleihe jedem einzelnen von ihnen deine Gnade, den Willen zu einem Leben in Frömmigkeit und einem Fortschreiten in der Tugend – und schenke ihnen zuletzt ein heiliges Sterben und die ewige Freude des Himmels. Voll Vertrauen bitten wir dich: Schenke denen, die sich in Rom zum Wohl deiner heiligen Kirche in Deutschland versammeln, dein volles Licht und entzünde sie mit deiner Liebe.
Gott Heiliger Geist, den wir so oft betrübt und zurückgewiesen haben, offenbare den Hirten der Kirche und uns allen deine Persönlichkeit, deine Gegenwart, deine Macht. Schenke die Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht Gottes. Gieße deine Liebe aus in die Herzen der Bischöfe. Gib ihnen einen Strahl deines heiligen Lichtes, einen Funken deines heiligen Feuers. Lasse sie ganz in göttlicher Liebe versinken, damit in ihnen und uns allen das Zerstörerische der Sünde ausgelöscht wird. Schmücke uns mit deinen 12 Früchten, lasse uns in dir leben und sterben und ewig glücklich werden. Amen.
Bitte um die sieben Gaben des Heiligen Geistes:
Die 12 Früchte des Geistes sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit.
Komm, o Geist der Weisheit!
Unterrichte das Herz der Bischöfe, damit sie lernen, die himmlischen Güter zu schätzen und zu lieben und sie allen irdischen Gütern vorzuziehen. Hilf ihnen, immer bereit zu sein, eher alle Ehren, Reichtümer und Freuden dieser Welt hinzugeben, als deine Gnade und das ewige Heil zu verlieren.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist des Verstandes!
Erleuchte die Seelen der Bischöfe und aller Gläubigen, damit sie die Geheimnisse des Heils und deine Offenbarungen recht erfassen und mit gläubigem Herzen annehmen. Würdige sie, dereinst in deinem Lichte Gott zu schauen. Lasse sie im Himmel dich mit dem Vater und dem Sohn, von denen du ausgehst, vollkommen erkennen.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist des Rates!
Stehe deiner Kirche bei in allen Nöten, Anliegen und Zweifeln. Lass ihre Hirten das Richtige erkennen und wählen. Schenke ihnen die Gnade, deinen Eingebungen treu zu folgen, die Gebote genau zu beobachten und das ewige Leben zu erben.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Stärke!
Gib den Herzen der Bischöfe Kraft und Standhaftigkeit. Stärke sie in aller Verzagtheit und Not. Verleihe ihnen Kraft wider den Nachstellungen des bösen Feindes, damit sie keiner Versuchung unterliegen. Lasse nicht zu, dass auch nur einer von ihnen von dir, o Gott, getrennt werde.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Wissenschaft!
Lass die Hirten deiner Kirche klar erkennen, wie sie dir am besten dienen, deinen Ruhm und deine Ehre fördern und ihr eigenes Heil ebenso finden können wie das Heil der ihnen anvertrauten Gläubigen. Leite sie in ihrer Wissbegierde, damit sie nichts zu wissen und zu kennen wünschen, das der Kirche schädlich oder unnütz ist.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Frömmigkeit!
Schenke den Herzen der Bischöfe und aller Christen wahres Glück in Gott und heilige Liebe zum Herrn. Entzünde in ihnen Eifer für die Ehre des Allerhöchsten und lasse sie ganz deinem heiligen Dienst geweiht sein. Möge das Leben der Bischöfe durch deine Gnade ein wahres Zeugnis und ein immerwährendes Lob- und Dankgebet vor dem Herrn werden.
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…
Komm, o Geist der Gottesfurcht!
Durchdringe ihr ganzes Wesen mit heiliger Furcht, damit die Bischöfe allezeit Gott selbst vor Augen habe und sorgfältig alles meiden was unserem Herrn und Gott missfallen könnte.
Heiliger Geist, süßer Gast der Seele, bleibe bei uns und mache, dass wir immer bei dir bleiben!
Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei…