Was läuft hier falsch? Schon wieder eine Schreckensmeldung – diesmal aus Pakistan. Zwei christliche Kirchen – eine katholische und eine protestantische – wurden in Lahore durch Selbstmordattentäter angegriffen. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, 78 wurden verletzt. Die Taliban bekannte sich zu dem Anschlag und drohte mit weiteren Angriffen. Ihr Ziel ist es, das islamische Religionsgesetz – die Scharia – durchzusetzen.
Um was geht es bei all den aktuellen Konflikten mit religiös motivierter Gewalt wie Terroranschlägen auf Kirchen, Hinrichtungen, Vergewaltigungen – sei es in Nigeria, Syrien, im Nord-Irak, in Tansania und Indien (um nur einige Länder zu nennen) wirklich? In Gottesdiensten bei uns wird beispielsweise um Frieden ‘zwischen den Religionen’ gebetet. Wird sich dadurch etwas ändern? Fragen wir dazu die heilige Schrift. Was hat Jesus angekündigt? Ich zitiere Pfarrer Dr. Gottfried Martens, Berlin, aus seiner Predigt am 18. März 2015: „In allen vier Evangelien kündigt Jesus kurz vor seinem eigenen Leiden und Sterben an, dass denen, die zu ihm gehören, in Zukunft Verfolgung, Anfeindung, Gerichtsverhandlungen, ja der gewaltsame Tod bevorsteht. Ganz deutlich erkennen wir also: Wenn Christen in dieser Welt gerade auch heute Verfolgung zu erleiden haben, dann läuft da nicht irgendetwas falsch, dann erfüllt sich darin, was Christus schon längst zuvor angekündigt hatte. Wir dürfen die Sondersituation, in der wir uns als Christen hier in Deutschland zumindest im Augenblick noch befinden, nicht als Normalsituation ansehen…“
…„alle staatlichen Verfolgungsmaßnahmen können es nicht verhindern, dass sich die christliche Botschaft immer weiter verbreitet, dass immer mehr Menschen von Christus erfahren. Gerade in diesen letzten Tagen habe ich wieder bewegende Geschichten gehört von Brüdern aus Afghanistan, die gerade hier in Deutschland angekommen sind und die aus Afghanistan fliehen mussten, weil sie dort schon Christen geworden waren – in einem Land, in dem es kein einziges christliches Kirchgebäude gibt. Und wenn die Botschaft nicht direkt von Mund zu Mund verbreitet wird, dann eben etwa auch über das Internet. Ja, noch nie in der Geschichte der Menschheit war es möglich, so viele Menschen mit der guten Botschaft durch die verschiedensten Medien zu erreichen, wie dies jetzt der Fall ist…“
„Die Verfolgung von Christen gehört in die Reihe der Zeichen, die uns daran erinnern sollen, dass er, unser Herr, wiederkommt. Die Wiederkunft unseres Herrn wird eben nicht irgendwann einmal überflüssig werden, weil wir Menschen es schon allein geschafft haben, diese Welt in ein Paradies zu verwandeln. Sondern all die so bedrückenden Nachrichten von der Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt, die uns hier in unserer Gemeinde in so besonderer Weise nahegebracht werden, sollen uns dazu bewegen, immer wieder neu mit besonderem Nachdruck und besonderer Sehnsucht zu rufen: Amen, ja, komm, Herr Jesu! Bereite du selbst diesen Verfolgungen ein Ende, lass bald den Tag kommen, an dem einmal alle Menschen ohne Ausnahme anbetend vor dir niederfallen werden – und hilf uns, dass wir einmal nicht voller Schrecken, sondern voller Freude dich anbeten werden und über unsere Erlösung jubeln werden! Ja, unser Herr kommt. Darum ist es nicht vergeblich, ihm treu zu bleiben, ja, für ihn auch auf vieles zu verzichten. Wir haben eine wunderbare Hoffnung – und diese Hoffnung sollen und dürfen wir all denen bezeugen, die davon noch nichts wissen. Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns noch bleibt. Aber wir kennen den, der kommt. Denn wir begegnen ihm immer wieder auch in den Gestalten von Brot und Wein im Heiligen Mahl*. – Rufen wir darum zu ihm immer wieder neu für all unsere verfolgten Brüder und Schwestern. – „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir – bis du kommst in Herrlichkeit!“ Amen – >>>Download Predigttext
*und in der eucharistischen Anbetung (katholisch)