Auszug aus: “Ich glaube – Kleiner Katholischer Katechismus”, Kirche in Not/Ostpriesterhilfe
Der Heilige Geist ist die dritte Person der Heiligen Dreifaltigkeit. Man kann ihn nicht sehen, nicht festhalten und nicht vorzeigen. Man kann nicht über ihn verfügen, denn er ist Gott und wirkt heimlich in der Welt und in den Herzen. Zu Nikodemus, einem Schriftgelehrten aus Israel, sagt Jesus: „Der Wind weht, wo er will. Du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist” (Joh 3, 8).
Doch kann man seine Existenz und sein Wirken erfahren: Wenn ein Mann oder eine Frau so von Gott spricht, dass die anderen den Glauben annehmen; wenn jemand um des Evangeliums willen leidet oder sein Leben hingibt; wenn jemand Friede und Freude ausstrahlt, wenn er Gerechtigkeit gelobt oder sich großzügig dem Dienst an den anderen widmet; wenn zwei Personen das Kriegsbeil begraben und sich versöhnen; wenn jemand, der schlecht gehandelt hat, seine Schuld wieder gutmacht; wenn jemand, den der Hass verbittert, anfängt zu verzeihen und zu lieben; wenn jemand, der immer nur an sich dachte, die Augen für das Elend der anderen öffnet; wenn sich jemand dadurch im Dienst an den anderen engagiert, dass er die Achtung und Bewahrung der Pflanzen- und Tierwelt, des Wassers und der Luft fordert – die Achtung vor dem Leben, das durch den Menschen gefährdet ist…
“Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist…”
Brief an die Römer 5,5