Eine Auslegung zu den Lesungen am 5. Fastensonntag 2022 von HJE
1. Lesung: Jes 43,16-21; 2. Lesung: Phil 3,8-14; 3. Lesung (Evangelium): Joh 8,1-11 – Blog-Titel: „Siehe, ich mache alles neu“: Vgl. Offb 21,5
Siehe, nun mache ich etwas Neues, denkt nicht mehr daran, was früher war, sagt der HERR in der ersten Lesung.
Und der Heilige Paulus bezeugt uns: Wegen Christus habe ich mein vorheriges Leben aufgegeben, weil das neue alles überragt. Das alte Leben war im Vergleich dazu Unrat.
Christus will ich erkennen und ihm gleichgestaltet werden, im Leiden, Tod und Auferstehung.
Wer zu Christus kommt und ihm wirklich begegnet, wird durch ihn entscheidend verändert. Es ist eine Zäsur, eine Abkehr vom alten Leben.
So erging es auch der Frau, die beim Ehebruch ertappt und anschließend von den Schriftgelehrten und Pharisäern zu Jesus gebracht wurde. Nach dem Gesetz des Mose wäre ihr Leben durch die Steinigung beendet gewesen.
Aber Jesus verurteilte sie nicht, forderte sie aber auf, nicht mehr zu sündigen. Wie im Gleichnis vom barmherzigen Vater und dem verlorenen Sohn spricht Jesus der Frau die Vergebung ihrer Sünde ohne jede Vorbedingung zu und befreit sie so zu einem Neuanfang.
Er vertraut darauf, dass seine bedingungslose Zuwendung und Vergebung sie in ihrem Innersten berührt und zur Umkehr bewegt.
Umkehr ist hier also ein innerer Prozess, der durch die Vergebung ausgelöst wird, nicht als Voraussetzung für die Vergebung von Sünde und Schuld.
Es ist also ein Vertrauensvorschuss, den Jesus dem Sünder gibt. Diesen Vertrauensvorschuss gibt Jesus auch uns – immer wieder, wenn wir zu ihm kommen, besonders im Bußsakrament.
Auch wir sollen unseren Nächsten und unseren Gegnern immer wieder vergeben und ihnen nichts nachtragen. Dies wird diese zum Nachdenken bringen und sie verändern.
Wir selbst werden dadurch immer mehr Christus gleichgestaltet.