“Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‘Liebe deinen Nächsten’ und hasse deinen Feind. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet, denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.” (vgl. Mt 5,43-45).
Wie das PUR-Magazin berichtet, hat sich über Facebook in Frankreich eine Initiative gegründet, die es sich zur Aufgabe macht, für die Bekehrung der Kämpfer des Islamischen Staates (IS) zu beten. Nach den Attentaten vom 13. November 2015 in Paris habe sich die Gruppe explosionsartig vergrößert und auch auf weitere europäische Staaten ausgebreitet. Die Gründerin Celiné Crop sagt, dass diese Art der Antwort auf den islamistischen Terror für sie die Möglichkeit sei, damit umzugehen. “Ich bin einen langen Weg gegangen, um Menschen zu verzeihen, die mir schwere innere Wunden zugefügt haben. An einem wichtigen Punkt dieses Weges habe ich verstanden, dass auch diese Menschen von Gott geliebt werden und dass er sie retten würde. Ich habe mich in diesem Moment dazu entschieden, diese Personen zu adoptieren, sie als meine eigenen Kinder anzunehmen, als meine ‘rebellischen Kinder’. Ich habe mich dazu entschieden, das Wort des Evangeliums in die Tat umzusetzen und aus tiefstem Herzen zu verzeihen.”
Aus dieser Motivation heraus wurde die Facebook-Seite gegründet, auf der Menschen einen Krieger des IS “adoptieren”; das heißt, sie geben dem anonymen Kämpfer einen christlichen Namen und beten regelmäßig für diesen bestimmten Menschen.
Celiné Crop bezeichnet das Gebet auch für den Beter selbst als bereichernd: “Ich habe mehr empfangen als ich gegeben habe, als ich endlich in der Lage war, zu verzeihen, auch wenn mich dieser Schritt Jahre der Tränen und Ängste gekostet hat. Nachdem ich verziehen hatte, habe ich begriffen, wie Gott bedingungslos verzeiht und liebt.
Inzwischen hat sich auch eine deutschsprachige Gruppe über Facebook gebildet, die sich “Adoptiere einen Kämpfer des IS – Ein Siegeszug der Liebe als Antwort auf den IS” nennt.