Paulus schreibt an die Römer: „Ebenso nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an. Wir wissen ja nicht, um was wir bitten sollen, wie es sich gehört. Da tritt der Geist selbst für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, kennt das Trachten des Geistes, dass er nämlich nach Gottes Willen für die Heiligen eintritt.“
Was sind diese unaussprechlichen Seufzer? Es ist die Sprache des Heiligen Geistes in mir. Dieses Sprechen hat nichts mit ‚Trance‘ oder ähnlichen Zuständen zu tun. Norbert Baumert schreibt dazu: „Der Mensch ist gerade in diesem Moment geistig sehr wach und klar auf Gott ausgerichtet und erfährt gleichsam, wie der Heilige Geist ihn innerlich führt und hinwendet zu Gott (vgl. Römer 8,15) – auch und gerade, wenn er nicht versteht, was da aus seinem Munde kommt. Er ‚weiß‘ zumindest immer in seinem Herzen als der Quelle dieser Worte, welches deren Grundausrichtung ist, ob es Lob oder Klage, Ausdruck von Liebe oder Bitte ist.“ Es ist ein Akt der Demut, es zuzulassen, dass aus dem eigenen Munde unverständliche Worte oder Laute kommen. Dies soll nach Paulus nur im persönlichen Gebet oder Lobpreis geschehen; in einer Gebetsversammlung dagegen nur, wenn ein Ausleger dabei ist. Beides lenkt (koordiniert) dann der Heilige Geist.
Eine ganz konkrete Hilfe durch das Sprachengebet hat mir der Heilige Geist ist einer Notsituation geschenkt: Mein Kollege und ich sollten zum Rückflug von Pakistan nach Deutschland morgens um vier Uhr zum Flughafen abgeholt werden. Der Fahrer läutete am Stahltor – aber unsere Gastgeber schliefen fest* und zwei freilaufende Hunde vor dem Tor flößten uns zunächst Angst ein. Der Geist gab mir aber ein, mutig und zielstrebig auf beide zuzugehen. Dabei redete ich laut „in Sprachen“ auf sie ein und mir war so, als ob sie es verstanden hätten. Alles ging gut – wir hätten sonst das Flugzeug verpasst. *Wir übernachteten in einem klosterähnlichen Anwesen und wussten nicht, wen wir in welchem Zimmer hätten wecken können. – HJE