Und als Jesus näher kam und die Stadt sah (Jerusalem), weinte er über sie und sprach: „Wenn auch du an diesem Tage erkannt hättest, was zu deinem Frieden ist! Nun aber ist es verborgen vor deinen Augen!“ (Lukas 19, 41-42).
Während man bei uns nach der Liquidierung Bin Ladens darüber moralisiert, ob es angemessen sei, sich über den Tod des Top-Terroristen zu freuen, dreht sich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt weiter. Wie der Präsident der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan, Peter Jacob, gegenüber Radio Vatikan erklärte, fürchten sich die Christen vor der Rache der Taliban. Diese hatten kürzlich den Tod Bin Ladens mittels Selbstmord-Attentat auf ein Ausbildungszentrum für Sicherheitskräfte gerächt. Es gab mindestens 80 Tote. Die Taliban setzten die pakistanischen Christen mit den US-amerikanischen Soldaten gleich.
Peter Jacob: „…Nun fragen wir uns alle, was die Konsequenzen dieser Tötung sein werden. Das weiß im Augenblick niemand. Wir wissen nur, dass die Anschläge der Taliban sich häufen werden. In dieser Hinsicht wird alles viel schlimmer.“
Jerusalem hatte die Zeit der Heimsuchung nicht erkannt, obwohl der Friedefürst in ihrer Mitte war. Er hatte sie gelehrt, die Feinde zu lieben, Gutes den Hassern zu tun und sie aufgefordert, vom „Auge um Auge“ und „Zahn um Zahn“ wegzukommen. Er gab eine prägnante Definition der Gewalt-Spirale und warnte: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen!“ Schließlich durchbrach er diese Spirale durch seinen (freiwilligen) Tod am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“ – Wirkliche Nachfolger Jesu praktizieren diese Gewaltlosigkeit bis auf den heutigen Tag. Alle, die dies nicht getan haben, können sich nicht auf den Friedefürsten (Jesus) berufen.
Der Terror der Islamisten, der die Welt spätestens seit dem 11.09.2001 in Atem hält, wird von vielen als Mißbrauch des Islams angesehen. Aber Kenner den Korans und der islamischen Geschichte sagen, dass Gewalt und Terror durchaus Aspekte des Dschihad-Systems sind: Siehe Bücher wie „Islam und Terrorismus“, „Jesus und Mohammed“, „Das Dschihadsystem“, alle erschienen im Resch-Verlag.
Warum ist gerade Amerika die Zielscheibe des islamischen Terrors?
Mark A. Gabriel nennt dazu in seinem Buch „Islam und Terrorismus“ (siehe oben) folgende Gründe:
- Amerika repräsentiert jene, die der Koran als „Völker des Buches“ bezeichnet – Christen und Juden
- Amerika unterstützt Israel
- Amerika ist die Quelle all dessen, was Muslime als böse betrachten – Pornografie, Alkohol, Rechte für Homosexuelle, böse Musik, böse Mode und böse Kultur
- Amerika unterstützt das weltweite Christentum. Aus den USA kommen mehr Missionare als aus jedem anderen Land
- Amerika ist ein Staat „aus dem Volk, von dem Volk und für das Volk“ und damit aus muslimischer Sicht ein heidnischer Staat, weil Allah das Haupt eines jeden Staatswesens sein muß
Es stellt sich immer wieder die Frage, wie ein Staatswesen wie das der Weltmacht USA angemessen reagieren sollte, ohne dass das christliche Fundament, die Botschaft des Friedefürsten verdunkelt oder unglaubwürdig wird.
Sicher hat George W. Bush durch sein eigenmächtiges Vorgehen beim Irakkrieg 2003 Schuld auf sich geladen und ist indirekt verantwortlich für die heutige Situation im Irak. Auch hier wurde das Vorgehen Amerikas als Angriff der Christen auf die Muslime angesehen. Wie kann es da gelingen, Muslimen die Friedensbotschaft Jesu Christi zu bezeugen?
Obwohl das amerikanische Dagegenhalten zur islamistischen Gewalt aus staats- und weltpolitischer Sicht gerechtfertigt werden könnte, so muß dennoch festgestellt werden, dass dies keinen Frieden schaffen wird. Aber, es wäre ungerecht, allein der USA die Schuld zuzuweisen. Denn die Wurzel der Gewalt liegt im Dschihadsystem, das die Weltislamisierung anstrebt. Selbst wenn alle Christen zum Islam konvertieren würden, gäbe es keinen Frieden. Schon immer haben sich die islamischen Strömungen untereinander (mehr oder minder) heftig bekämpft.
Die einzige Hoffnung ist, dass immer mehr Muslime Jesus Christus als den einzigen wahren Retter und Friedefürsten erkennen. – HJE