Täglich bringen die Medien Kommentare, Meinungen und Angriffe gegen den Papst im Zusammenhang mit der Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen, die der Piusbruderschaft angehören.
Der Theologe Hans Küng forderte bereits den Rücktritt Benedikts, der „Spiegel“ brachte am 2. Februar die Titelgeschichte: „Der Entrückte – ein deutscher Papst blamiert die katholische Kirche“, die „Süddeutsche Zeitung“ karrikiert in der Ausgabe vom 5. Februar den Papst als Teufel.
Was ist wirklich geschehen? Einer, der sich um sachliche Klarheit bemüht, ist Kardinal Meisner. Er betont, die Exkommunikation wie auch ihre Aufhebung sei ein kirchenrechtlicher Akt ohne jede politische Absicht. „die aufgehobene Exkommunikation ermöglicht es den vier Bischöfen nun, wie katholische Laienchristen, nicht aber als Bischöfe am Glaubensleben der Kirche teilzunehmen. Damit haben sie wieder die Möglichkeit, die Sakramente zu empfangen.“ Dieses Anliegen habe das Herz des Papstes bewegt, stellte Meisner klar. „Das Aufsehen um das Williams-Interview hat leider das eigentliche Anliegen des Papstes, der Einheit der Kirche zu dienen, überlagert.“
Die Piusbruderschaft bleibe somit eine schismatische Gruppe und ihre Bischöfe weiterhin suspendiert, bis sie das Zweite Vatikanische Konzil in vollem Umfang anerkennen, betonte Meisner. „Einschließlich seiner Dekrete über die Religionsfreiheit und das Verhältnis zu den Juden. Ebenso die heute gültige Form der Liturgie in der katholischen Kirche.“
Volle Zustimmung zu Benedikt XVI. kommt auch von evangelikaler Seite: Professor Dr. Peter Beyerhaus erklärt in der aktuellen Ausgabe von „idea-Spektrum“, dass die Kritik am Papst unberechtigt sei!“
>>>Pro und Kontra: „Ist die Kritik am Papst berechtigt?
Entgegen anderslautenden Berichten soll der Papst übrigens von der Holocaust-Leugnung des Bischofs Williamson nichts gewußt haben.