Um so herzhafter wirst du dich freuen, je zuverlässiger der ist, in dem du dich freust! Freust du dich an einem Goldstück, fürchtest du den Dieb; freust du dich aber an Gott, was hast du zu fürchten? Dass einer dir Gott nehme? Gott nimmt dir keiner, wenn nicht du ihn preisgibst. Denn Gott ist nicht wie das Licht dort, das vom Himmel strahlt. Nicht nach unserem Belieben wird es uns zuteil, denn es leuchtet nicht an jedem Orte. Unsere schwache Leiblichkeit mag zur Winterzeit am schwachen Licht sich freuen: jetzt im Sommer seht ihr, dass wir lieber diesen geschlossenen Raum aufsuchen, statt draussen im freien Licht zu stehen (Nordafrika!)
Wenn du aber in deinem Gott stehst und dich wohlfühlst im Licht der Wahrheit, so brauchst du keinen Ort, um zu ihm zu kommen, sondern ins Gewissen kommt er, aus dem Gewissen geht er. Wie ja geschrieben steht: Tretet zu ihm, und ihr werdet erleuchtet. Von der Seele ist’s gesagt, nicht vom Leibe, der sich bewegt; vom Gemüt, nicht von den Füßen. Und wenn du in ihm stehst, hast du keine Hitze zu ertragen. Denn der Geist wird dir wehen und unter seinen Flügeln wirst du hoffen. Es ist dir also, wie du siehst, eine Ursache der Freude für alle Tage gegeben.
Aus Augustinus: „Unruhig ist unser Herz“, Augustinus-Verlag, Würzburg
Der Gedenktag des Heiligen Augustinus ist der 28. August.