Gott bleibt uns immer ein Geheimnis. Als wir Kinder waren, brachte eines Tages unser Kaplan drei Kerzen mit in den Religionsunterricht, entzündete sie und hielt zwei davon so an die dritte, dass sie Dochte sich berührten. Dann fragte er uns: “Wie viele Flammen sind das?” – “Drei”, sagten einige von uns, “denn jede Kerze brennt.” “Nein”, meinten die anderen, “wir sehen nur ein Licht, die drei Flammen gänzlich ineinander.” Es war ein Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit: Gott lebt in drei Personen, aber sie sind eins, es gibt nur einen Gott. Das Bild ist uns im Gedächtnis geblieben, aber auch der Eindruck, dass es sich hier um etwas Unbegreifliches handelt.
Aus: “Der Glaube ist schön”, ein katholischer Familien-Katechismus, von Winfried Henze. Verlag Bernward/Hildesheim, bzw. Bernward bei Don Bosco/München.