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Die Pfeile des Bösen abwehren
Der Apostel Paulus ruft dazu auf, die Waffenrüstung Gottes anzulegen, um den Ränken des Teufels standhalten zu können. Denn unser Kampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Mächte und Gewalten, gegen die Herrscher dieser Weltzeit.
Wer gehört zu den aktuellen Herrschern dieser Weltzeit? Dazu zählen die Feinde Gottes, die auch Feinde der Kirche und des Vertreters Christi auf der Erde sind. Sie gehören zu den Jüngern Luzifers, den Urverführer, den Vater der Lüge. Sie wirken zum Beispiel durch Massenmedien, die Tatbestände so verdrehen, dass die anvisierten „Zielgruppen“ oder „Zielpersonen“ verunglimpft und unglaubwürdig gemacht werden.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist das „Aufschäumen“ von Zeitungen wie die New York Times und weiteren Medien im anglo-amerikanischen Bereich anlässlich der Veröffentlichung neuer kirchenrechtlicher Bestimmungen zur Behandlung von „Schwerwiegenden Straftaten“. Diese Norma de gravioribus delictis (im Folgenden „Norma“ genannt) behandelt Strafttaten gegen Glaube und Sakramente, sowie Mißbrauchsfälle. Dabei wurden die Bestimmungen zur Ahndung der Mißbrauchsfälle verschärft.
Der Artikel 5 der Norma regelt die Behandlung der versuchten Weihe einer Frau. Frauenweihe war bekanntlich noch nie erlaubt und ist bereits im kanonischen Recht (can. 1378) behandelt. Es heißt jetzt im Abschnitt 1: „Unbeschadet der Vorschrift des kanonischen Rechts zieht sich jeder, der einer Frau die heilige Weihe zu spenden, wie auch der Frau, welche die heilige Weihe zu empfangen versucht, die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Strafe zu…“
Was die Zeitungen zum Angriff auf Papst Benedikt beflügelt hat, ist die Bezeichnung der noch nie erlaubten Frauenweihe als „schwerwiegende Straftat“ in dieser Norma. Papst Benedikt wurde in der Weise zitiert, als ob er die Weihe von Frauen für gleich schlimm hielte wie sexuellen Mißbrauch an Minderjährigen.
Eine solche Gegenüberstellung ist diabolisch, heuchlerisch. Das eine Vergehen hat mit dem anderen nur insoweit zu tun, als dass beide Grenzüberschreitungen sind, Straftaten, für deren Ahndung Bestimmungen festgelegt wurden.
Was die Zeitungsartikelschreiber übersehen (oder ignorieren) ist, dass die Ordination von Pfarrern/Pfarrerinnen, wie sie im protestantischen Bereich üblich ist, nach katholischem Verständnis und Recht keine Weihe ist. Im katholischen Katechismus heißt es in den Abschnitten 1581 und 1582 zum Weihesakrament: „Durch die besondere Gnade des Heiligen Geistes gleicht dieses Sakrament den Empfänger Christus an, damit er als Werkzeug seiner Kirche diene. Die Weihe ermächtigt ihn, als Vertreter Christi, des Hauptes, in dessen dreifacher Funktion als Priester, Prophet und König zu handeln. Wie bei der Taufe und bei der Firmung wird diese Teilhabe am Amt für allemal gewährt. Auch das Weihesakrament verleiht ein unauslöschliches geistliches Zeichen und kann weder wiederholt noch auf Zeit gespendet werden.“
Zu ergänzen ist hier noch die Tatsache, dass das Weihesakrament (Diakon, Priester, Bischof) in der apostolischen Sukzession steht: Jesus hat zwar Jüngerinnen gehabt, aber keine weiblichen Apostel. Die Nachfolger der Apostel (Bischöfe, Priester, Diakone) waren und sind ausschließlich männlich, auch in den orthodoxen Kirchen. Diese Ordnung, die auf den Herrn der Kirche, Jesus Christus ausgerichtet ist, kann der Papst nicht ändern. Obwohl dies eigentlich bekannt ist, versucht man, den Papst als frauenfeindlich darzustellen, in diesem Fall sogar, ihn „unmöglich“ zu machen.
Dies hatte auch gleich „durchschlagende“ Wirkung zum Beispiel bei einer im Ausland befindlichen Gruppe, die nur von entsprechenden Schlagzeilen der englischsprachigen Boulevardpresse hörte. Man traute sogleich dem Papst eine solche Äußerung (siehe oben) zu. Auf den Hinweis, doch erst einmal den genauen Sachverhalt zu erforschen, kam die Antwort, dass es dann doch wieder auf „Übersetzungsfehler“ und „Mißverständnis“ geschoben werde.
Nun zur Waffenrüstung Gottes, die wir zur Abwehr des Feindes benötigen: „So tretet denn an: eure Hüften umgürtet mit der Wahrheit…“ Das heißt für uns auch, die Wahrheit zu kennen und nicht jedem Zeitungsbericht zu glauben. Der heilige Geist ist es, der in alle Wahrheit einführt und die Lüge aufdeckt.
Weiter schreibt der Apostel: „…die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Zu alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen löschen könnt. Nehmt auch den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. (aus Epheserbrief Kapitel 6). – Heinz Josef Ernst