Gedanken zu den Lesungen am 29. Sonntag im Jahreskreis im Rahmen der Wort-Gottes-Feier in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen: Exodus 17,8-13; Lukas 18,1-8
Liebe Schwestern und Brüder, Beten ohne Unterlass – wie soll gehen? Sind wir damit nicht überfordert?
Mose, der mit erhobenen Händen für den Sieg ISRAELS bis zum Sonnenuntergang betete, ist – ebenso wie die Witwe im Evangelium – ein Vorbild der Beharrlichkeit im Gebet. Um was aber sollen wir in rechter Weise beten?
Der heilige Paulus gibt darauf im Römerbrief (Röm 8,26) folgende Antwort: Es heißt dort: So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, um was wir in rechter Weise bitten sollen; der Geist selbst tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Er tritt so, wie es Gott will, für die Heiligen ein.
Mit anderen Worten: Gott weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn darum bitten, denn Gott sandte den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Gal 4,6
Rufen wir also täglich den Heiligen Geist an – er führt uns zum rechten Gebet und bewirkt auch die Beharrlichkeit und Ausdauer.
Scheinbar unvermittelt fragt Jesus zum Schluss des heutigen Evangeliums: „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?“
Es liegt auch an uns Christen, ob es beim Wiederkommen unseres HERRN noch Glauben gibt. Gebet und Glauben sind voneinander abhängig. Ohne Gebet schwindet der Glaube. Ohne Glauben stirbt das Gebet.
Bleiben wir täglich im Gebet mit Christus verbunden und geben Zeugnis von seiner Gegenwart unter uns. – Gelobt sei Jesus Christus! Amen.