Gedanken zu den Lesungen in der Wort-Gottes-Feier zum Erntedank am 05.10.2025 in Heilig Kreuz, 78048 Villingen-Schwenningen. Alttestamentliche Lesung: Dtn 8,7–18; Evangelium: Lukas 12,15-21
Liebe Schwestern und Brüder, der Herr unser Gott weiß, was wir zum Leben brauchen – bevor wir ihn darum bitten.
In der heutigen Lesung aus dem 5. Buch Mose, dem Deuteronomium, erinnert Gott sein Volk an die vielen Wohltaten, die er ihm in Verbindung mit dem Auszug aus Ägypten gewährt hat.
Dabei warnt der HERR vor Hochmut, wenn der Besitz sich vermehrt.
„Dann nimm dich in Acht und denk nicht bei dir: Ich habe mir diesen Reichtum aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben. Gedenke vielmehr des HERRN, deines Gottes: ER ist es, der dir Kraft gibt, Reichtum zu erwerben.“
Hier knüpft das heutige Evangelium an. Jesus warnt vor jeder Art von Habgier*. Reichtum und Hochmut fördern die Habgier. Habgier hat verschiedene Formen. Denken wir auch an das neunte und zehnte Gebot:
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.
Habgier ist auch, ständig (eigentlich) unnütze Dinge haben zu wollen. Dadurch entfernt sich unser Herz von Gott. Er ist der Geber aller Dinge; er weiß, was wir wirklich brauchen.
Jesus macht mit dem Gleichnis des reichen Mannes, der seine Scheune vergrößern will, deutlich, dass wir jeden Tag bereit sein müssen, vor Gottes Angesicht zu treten.
Wer nur für sich Schätze sammelt, ist bei Gott arm. Nur wenn wir selbstlos reichlich Almosen geben und gute Projekte unterstützen, sammeln wir Schätze für die Ewigkeit. – Gelobt sei Jesus Christus! Amen.
*Ergänzung: Habgier kann auch Spielsucht (Roulette, Lotto, etc.) bewirken. Es gibt auch Betrugsfälle, in denen ein hoher Gewinn gegen Vorauszahlung von Gebühren versprochen wird. Die Habgier macht blind und schaltet den gesunden Menschenverstand aus. Ähnlich ist es bei Werbeangeboten im Internet, z.B. billiges Heizöl gegen Vorauszahlung. – Auch die Ursache von Erbstreitigkeiten unter Geschwistern ist oft Habgier.